Gewelltes Sternmoos (Mnium undulatum) Familie: Sternmoose
Auch im Winter kommt das Wachstum etlicher Pflanzen nicht völlig zum Erliegen. Viele Moose wachsen, solange kein Frost herrscht und wenn nach dem Frost Tauwetter einsetzt, wachsen sie einfach weiter. Da Moose nahezu überall vorkommen, habe ich mich in meinem Garten umgesehen und bin auf das hübsche Gewellte Sternmoos gestoßen. Es überzieht, zusammen mit anderen Moosen einige alte Mauersteine, die schon seit langem in einer feuchten Ecke des Gartens lagern.
Das Gewellte Sternmoos ist von hellgrüner Farbe und besteht aus bogig gekrümmten, ca. 5 Zentimeter hohen Stängeln, die rundum locker mit zarten Blättern besetzt sind. Die Blätter sind bis über einen Zentimeter lang – das ist viel für ein Moos - und am Rand deutlich gewellt.
Dieses Moos ist in Mitteleuropa häufig anzutreffen. Es wächst an schattig-feuchten Plätzen, meist auf erdigem Substrat, auch in Parks und Gärten. Das Gewellte Sternmoos ist ein Anzeiger dauerfeuchter, nährstoffreicher Standorte.
Für ein Moos ist das Gewellte Sternmoos vermutlich relativ „jung“. Der Literatur konnte ich entnehmen, dass es in Amerika fehlt, also erst nach der Trennung der Kontinente vor ca. 60 Millionen Jahren entstanden sein kann.
(Text und Bilder: Dietrich Westphal, Dezember 2014)
Zimbelkraut (Cymbalaria muralis) Familie: Rachenblütler (Braunwurzgewächse)
Das Zimbelkraut bildet häufig ganze Polster aus dünnen, nieder liegenden Sprossen, die mit zarten fünf- bis siebenfach gelappten Blättern an langen Stängeln besetzt sind. Meist noch länger sind
die Stiele der Blüten, die einzeln aus den Achseln der Blätter wachsen. Die kleinen Rachenblüten sind überwiegend lila gefärbt, sie weisen aber auch zwei deutliche gelbe Flecke auf der Unterlippe
des „Rachens“ auf. Die Pflanze kann zwar über einen halben Meter lang werden, erhebt sich aber meist nicht mehr als wenige Zentimeter vom Untergrund.
Das Zimbelkraut bevorzugt nährstoffarmen, aber kalkhaltigen und feuchten Untergrund in warmen Lagen. Gern wächst es auf oder an Mauern und Felsen. Eine solche Kombination von Standortbedingungen
ist im Norddeutschen Flachland eher selten und deshalb trifft man die Pflanze bei uns nicht sonderlich häufig an. Auf meinem Grundstück wächst das Zimbelkraut alle Jahre wieder aus den Ritzen der
Gehwegplatten direkt an der Hausmauer und findet von da aus den Weg in die Töpfe meiner Kakteen.
Die Blütezeit des Zimbelkrauts wird in der Literatur mit Juni bis August angegeben. In diesem Jahr herrschten bis weit in den Herbst hinein fast noch sommerliche Temperaturen, so dass auch heute,
am 9. November, noch Blüten an den Pflanzen zu finden sind.
Das Zimbelkraut stammt aus dem Mittelmeergebiet und ist, als Zierpflanze eingeführt, seit langem verwildert.
(Text und Bilder: Dietrich Westphal, November 2014)
Stechapfel (Datura stramonium) Familie: Nachtschattengewächse
Der bis über 1 Meter hohe, sparrig verzweigte Stechapfel mit seinen großen dunkelgrünen und am Rand gezähnten Blättern ist eine auffällige Erscheinung. Dazu tragen auch die großen weißen
Trichterblüten und die etwa 5 cm langen eiförmigen, mit derben Stacheln besetzten Früchte bei.
Die Pflanze braucht sandig-steinigen, gerne lehmhaltigen Boden, der nicht zu nährstoffarm sein darf. Früher fand man den Stechapfel am Rand von Gartenanlagen, an Komposthaufen und auf ortsnahem
Ödland. Heute ist er eher selten anzutreffen. Gelegentlich sieht man ihn auf Flächen, die zur Bebauung vorbereitet worden sind, aber noch brach liegen.
Der Stechapfel blüht von Juni bis Oktober. Er stammt ursprünglich aus Mexiko und tritt bei uns nur unbeständig auf. Die Pflanze enthält besonders in Frucht und Samen Gift, das dem der Tollkirsche
ähnelt.
(Text und Bilder: Dietrich Westphal, Oktober 2014)
Acker-Hornklee (Lotus corniculatus) Familie: Schmetterlingsblütler
Der Acker-Hornklee oder auch „Gewöhnlicher Hornklee“ ist eine Pflanze mit bogig aufsteigenden Stängeln, die aber kaum 30 cm Höhe erreichen. Die Blätter sind 5-teilig, wobei zwei „Fiedern“ etwas entfernt von den anderen drei sitzen, die sich am Ende des Blattstieles befinden. Die satt gelben Blüten sind ungefähr 1 cm lang und sitzen zu 3 bis 8 am Ende der Stängel. Teile der Blüten sind gelegentlich rötlich überlaufen. Aus den Blüten entwickeln sich Hülsen, in denen sich die Samen befinden. Sie sind mehrere Zentimeter lang und ihre Form hat entfernt Ähnlichkeit mit den Hörnern eines Ziegenbocks, daher der Name.
Der Acker-Hornklee ist eine Staude, deren oberirdische Teile im Winter absterben und die im Frühling Jahr für Jahr wieder auswächst. Er bevorzugt nährstoffreichen Lehmboden, wächst aber auch auf ausgesprochen trockenen, armen Standorten, an Straßen- und Wegrändern sowie an Waldrändern. Die Pflanze wächst häufig auch an vom Menschen veränderten Standorten und ist deshalb noch überall häufig.
Bereits im Mai beginnt der Acker-Hornklee zu blühen, aber auch jetzt, im September, findet man ihn noch reichlich. Unter anderem wegen der langen Blütezeit ist er eine wertvolle und wichtige Nahrungspflanze für alle Blüten besuchenden Insekten.
(Text und Bilder: Dietrich Westphal)
Berg-Sandglöckchen (Jasione montana) Familie: Glockenblumengewächse
Von der Zugehörigkeit zu den Glockenblumen kündet vor allem der Name, denn es fehlen große glockenförmige Blüten. Stattdessen sitzen beim Berg-Sandglöckchen zahlreiche blaue Blüten in einem
kugeligen Köpfchen von ungefähr 2 cm Durchmesser. Diese Blütenstände befinden sich an den Enden des aufrecht wachsenden, sparrig verzweigten Stängels. Der untere Teil des meist weniger als 30 cm
langen Stängels trägt schmal-lanzettliche, behaarte Blättchen.
Das Berg-Sandglöckchen ist ein einjähriges Kraut, das im Sommer auf trockenem, sandigem oder steinigem Untergrund wächst. Es benötigt viel Sonnenschein zum Gedeihen und ist eine typische Pflanze
der Sand-Magerrasen. Man findet es unter anderem auf trockenen Böschungen, Dünen und sandigen Brachflächen.
Ist die Große Brennnessel (siehe Pflanze des Monats Juli 2014) eine wichtige Futterpflanze für Schmetterlingsraupen, so bietet das Sandglöckchen den Schmetterlingen selbst Nahrung. Besonders
häufig können hier Bläulinge, Feuerfalter, Heufalter und Kleine Perlmuttfalter beobachtet werden.
Das Berg-Sandglöckchen ist zwar noch keine seltene Pflanzenart, es ist aber in der Vergangenheit durch Intensivierung der Landnutzung vielerorts zurückgegangen.
Text und Bilder: Dietrich Westphal
Große Brennnessel (Urtica dioica) Familie: Brennnesselgewächse
Die Große Brennnessel ist eine Staude, deren meist unverzweigte Stängel die imposante Höhe von über 2 Meter erreichen können. Sie sind vierkantig und wachsen in dichten Horsten. Die Blätter sind
eiförmig und zugespitzt. Der Blattrand ist grob „gesägt“. Die Blätter befinden sich jeweils paarweise gegenüber an den Stängeln, sie sind „gegenständig“. Stängel und Blätter sind behaart,
darunter mit vielen Brennhaaren.
Sie ist eine sehr häufige Pflanze, die keine besonderen Ansprüche an den Standort stellt, solange der Boden reich ist an Nitraten und genügend Licht zur Verfügung steht. Auf geeigneten Standorten
kann sie große Bestände bilden.
Die Große Brennnessel blüht von Juni bis Oktober. Man findet männliche und weibliche Blüten auf verschiedenen Pflanzen, die Art ist zweihäusig. Die Blüten entspringen jeweils den Achseln der
Blattpaare des oberen Teils der Stängel. Die männlichen Blütenstände sind schräg aufwärts gerichtete Rispen, während die bis zu 8 cm langen weiblichen Rispen hängen.
Brennnesseln spalten die Gemüter. Für die einen sind sie nur ein lästiges Unkraut, das zudem in den Brennhaaren ein „Nesselgift“ besitzt, von dem ein Millionstel Gramm ausreicht, um auf der
menschlichen Haut die Bildung einer „Quaddel“ hervorzurufen. Für die anderen ist es eine der wichtigsten Nutzpflanzen, aus der Dünger und Spritzbrühe gegen mancherlei Schädlinge bereitet werden,
die aber auch als Tee getrunken oder als Salat gegessen werden kann.
Sicher ist, dass die Große Brennnessel die wichtigste, teilweise die einzige Futterpflanze für die Raupen fast aller unserer großen bunten Tagfalter ist, darunter das Tagpfauenauge, der Kleine Fuchs, der Admiral, das Landkärtchen, der C-Falter. Für diese Falterarten wäre es also nützlich, wenn die Brennnesseln im Garten nicht gänzlich vernichtet werden, sondern wenigstens ein kleines Refugium behalten.
Text und Bilder: Dietrich Westphal
Weiße Lichtnelke (Silene alba) Familie: Nelkengewächse
Die Weiße Lichtnelke ist von Juni bis September mit ihren vielen und relativ großen Blüten eine auffallende Erscheinung. Der Stängel ist aufrecht, im oberen Teil häufig verzweigt und wird knapp einen Meter hoch. Die Blätter sind breit lanzettlich bis oval und stehen sich am Stängel jeweils zu zweit gegenüber. Die fünf rein weißen Blütenblätter formen eine ca. 2,5 cm breite Blüte. Der Kelch bildet unterhalb der Blütenblätter eine mehr oder minder bauchige Röhre. Die Weiße Lichtnelke ist eine einjährige Pflanze, die sich in jedem Frühling aus den im Vorjahr gebildeten Samen entwickelt.
Meist wächst die Weiße Lichtnelke einzeln oder in kleinen Horsten. Sie braucht nährstoffreichen, nicht allzu trockenen lehmhaltigen Boden. Man findet sie an Weg- und Ackerrändern, an Gebüschen und an Waldrändern.
Die Weiße Lichtnelke ist zweihäusig, das heißt, manche Pflanzen tragen nur männliche Blüten mit Staubgefäßen und andere nur weibliche Blüten mit Stempel und Fruchtknoten. Die Blüten entfalten sich erst spät abends und verströmen dann einen starken Duft, der Nachtschmetterlinge anlockt. Diese besorgen die Bestäubung.
Text und Bild: Dietrich Westphal, Juni 2014
Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata) Familie: Kreuzblütengewächse
Während es in der kühlen Jahreszeit manchmal nicht einfach ist, überhaupt eine „passende“ Pflanze des Monats zu finden, fällt die Blütezeit von so vielen Arten in den Mai, dass gelegentlich die Auswahl schwer fällt. Ich habe mich dieses Jahr für die Knoblauchsrauke entschieden, weil ein großer Bestand davon im „Garten der Natur“ in Winsen wächst.
Die Knoblauchsrauke ist eine stattliche Staude, die fast einen Meter hoch werden kann. Der Stängel wächst gerade und aufrecht und ist meist unverzweigt. Die frischgrünen Blätter sitzen wechselständig am Stängel. Sie sind groß, stumpf gezähnt und nieren- bis herzförmig. Während die Blätter am unteren Teil des Stängels lang gestielt sind, haben die oberen nur einen kurzen Stiel. Zerreibt man ein Blatt, entfaltet sich ein recht intensiver Knoblauchgeruch. Die Blüten stehen in Trauben am oberen Ende des Stängels. Der Blütenstand, die Traube, ist während der Blüte doldenartig abgeflacht, streckt sich aber bei Reife der Früchte in die Länge. Wie alle Kreuzblütler hat die Knoblauchsrauke nur 4 Blüten- und 4 Kelchblätter. Die einzelne Blüte ist klein, sie erreicht nur bis 1 Zentimeter Durchmesser. Die Blütenblätter sind weiß. Die Früchte sind bis zu 7 Zentimeter lange Schoten.
Die Knoblauchsrauke braucht nährstoffreichen, lockeren, aber nicht allzu trockenen Boden. Besonders auf Lehmboden wächst sie gut. Sie besiedelt Standorte mit hoher Luftfeuchtigkeit, wie Gebüsche und Laubwälder. Man findet sie aber auch auf Schutt, an Mauern, Wegrändern und Zäunen. An zusagenden Standorten bildet sie häufig größere Bestände.
Die Blätter können wegen ihres lauchartigen Geschmacks als Zusatz zu Salaten verwendet werden. Als Heilpflanze wurde die Knoblauchrauke wegen ihrer antiseptischen, wundheilenden, harntreibenden und Auswurf fördernden Wirkung genutzt.
(Text und Bilder: Dietrich Westphal, Mai 2014)
Scharbockskraut (Ranunculus ficaria) Familie: Hahnenfußgewächse
Wer schon im ausgehenden Winter im Garten arbeitet, findet manchmal an feuchten Stellen kleine Knöllchen, die wie Miniatur-Kartoffeln aussehen. Sie sind das Einzige, was man zu dieser Jahreszeit
-und überhaupt den größten Teil des Jahres- vom Scharbockskraut findet. Schon im Vorfrühling schlagen die Knollen Wurzeln und es wachsen kleine sattgrüne Blätter heraus. Im März und vor allem im
April blüht die Pflanze und schon im Mai vergilben die Blätter und bald ist nichts mehr übrig außer den kleinen gelblichen Knollen.
Das Scharbockskraut erreicht mit seinen meist niederliegenden Stängeln kaum einmal mehr als wenige Zentimeter Höhe. Die herzförmigen Blätter sind glänzend dunkelgrün und gestielt. Am Ende
des Stängels und der gelegentlich vorhandenen Äste, die aus den Achseln der oberen Blätter entspringen, steht je eine Blüte. Sie ist gelb und hat einen Durchmesser von 2 bis 3 Zentimetern. Meist
sind 10 schmal-eiförmige Blütenblätter vorhanden. Manche Blüten haben aber auch nur 6 Blütenblätter, andere dagegen bis zu 14.
Das Scharbockskraut bevorzugt feuchten, nährstoffreichen Boden mit lockerem Lehm oder Humus. Es besiedelt Auenwälder, Parks, Hecken und Gebüsche. Es ist bei uns in zusagenden Lebensräumen häufig
und bildet oft große Bestände.
Scharbockskraut enthält reichlich Vitamin C und wurde früher als Heilmittel gegen Skorbut eingesetzt. Doch Vorsicht! Schon beim Beginn der Blüte und danach sammelt sich ein Giftstoff in der
Pflanze an (Protoanemonin), der für den Menschen gefährlich ist. Vom Verzehr dieser Pflanze muss also abgeraten werden.
Text und Fotos: Dietrich Westphal
Rote Taubnessel (Lamium purpureum) Familie: Lippenblütengewächse
Mit einer Blütezeit von März bis Oktober zählt die Rote Taubnessel zu den ausgesprochenen Dauerblühern. Im milden Winter 2013/2014 habe ich einzelne blühende Exemplare noch Anfang Dezember
gefunden und dann schon wieder Ende Februar.
Rote Taubnesseln werden kaum höher als 30 cm. Unter ungünstigen Verhältnissen wachsen sie gar nur bis 5 cm hoch. Der Stängel wächst aufrecht und ist vierkantig. Die breiten Blätter sind am Rand
gekerbt bis gesägt, sind am Grund herzförmig und laufen in eine Spitze aus. Die Blätter stehen sich jeweils paarweise gegenüber am Stängel. Die Blüten sitzen jeweils zu 6 bis 10 in dichten
Blütenständen in den Achseln der oberen 3 bis 6 Blattpaare. Die Blüte ist tiefrosa bis purpurrot und besteht aus einer Röhre, die sich zu einer Ober- und Unterlippe öffnet.
Die Rote Taubnessel besiedelt eine Vielzahl von Lebensräumen, wie Äcker, Brachflächen, Gärten, Straßen- und Wegeseitenflächen. Am besten gedeiht sie auf nährstoffreichem, lockerem, sandigem oder
lehmigem Boden. Sie ist bei uns ausgesprochen häufig.
Fotos und Text: Dietrich Westphal
Tüpfelfarn, Engelsüß (Polypodium vulgare) Familie: Tüpfelfarngewächse
Die oberirdischen Teile der meisten heimischen Farne und Schachtelhalme sterben im Herbst ab und treiben im Frühling neu aus. Einige Arten überleben den Winter jedoch in grünem Zustand. Zu diesen zählt der Tüpfelfarn.
Dieser Farn entwickelt Wedel, die 10 bis knapp 50 cm lang werden. Sie hängen meist bogenförmig über und ihre schmal dreieckigen Blattspreiten sind tief fiederspaltig geteilt. Die Fiederung ist nur einfach, während die Blätter einiger anderer Farne doppelt- oder sogar dreifach gefiedert sind. Der Vermehrung dienen die runden Sporenhäufchen auf der Blattunterseite, die oft auf die Oberseite durchscheinen. Der Name Engelsüß geht auf den süßlichen Geschmack des Wurzenstocks zurück, aus dem früher ein Mittel gegen Husten bereitet wurde.
Der Tüpfelfarn ist bei uns zwar weit verbreitet, tritt aber kaum einmal in größeren Beständen auf. Er bevorzugt Standorte in Laubwäldern, wächst aber auch auf beschatteten Felsen und Mauern. Er kann sogar auf ausgesprochen trocken-sandigen Plätzen überleben, die von anderen Farnen gemieden werden.
Foto und Text: Dietrich Westphal
Vogelmiere (Stellaria media) Familie: Nelkengewächse
Das diesjährige milde Winterwetter lässt es zu, dass einige robuste Pflanzen weiterhin blühen und wachsen. Zu diesen Pflanzen mit unter Umständen ganzjähriger Blütezeit zählt die
Vogelmiere.
Die Vogelmiere wächst mit niederliegenden, nur an den Enden aufrechten Stängeln. Die ovalen, frischgrünen Blätter sind meist nicht länger als 1 bis 2 cm und kurz zugespitzt. Die Blüten sind weiß
und haben einen Durchmesser von nur 4 bis 7 mm. Jedes der fünf Blütenblätter ist fast bis zum Grund geteilt, so dass der Eindruck entsteht, die Pflanze habe nicht fünf, sondern 10 schmale
Blütenblätter. Die Blüten wiederum stehen einzeln am Ende der Blütenstandsäste.
Die Vogelmiere bevorzugt lehmigen, nährstoffreichen Boden. Sie ist ein ausgesprochener Kulturfolger und besiedelt als solcher Gärten, Äcker und Weinberge. Aber auch auf „natürlichen“ Standorten,
wie Ufer oder lichte Stellen in Wäldern kommt sie vor. Sowohl die Blätter als auch die Samen der Pflanze werden von vielen Vogelarten gern gefressen.
Fotos und Text: Dietrich Westphal