Pflanze des Monats

Für jeden Monat hat unsere NABU-Gruppe eine Pflanze ausgewählt, die bekannter gemacht werden soll.

 

Es handelt sich meist um Pflanzen, die überall zu finden sind und oft auch im Garten der Natur wachsen. Der "Garten der Natur" befindet sich in Winsen auf dem ehemaligen Gartenschau-Gelände und wird von uns angelegt und weiterentwickelt als gärtnerische Anlage mit natürlichen und naturnahen Elementen. 


Dezember 2017

Stechpalme (Ilex aquifolium)    Familie: Stechpalmengewächse

 

Ilex, ca. 8-10 m hoher Busch. 15. Mai 2005, Raven
Ilex, ca. 8-10 m hoher Busch. 15. Mai 2005, Raven

Bei der Stechpalme, auch unter ihrem Gattungsnamen „Ilex“ bekannt, handelt es sich natürlich nicht um eine echte Palme, aber an den stachelspitzig gezähnten Rändern der Blätter kann man sich schon stechen.

 

Eben wegen dieser dunkelgrünen Blätter, die auch im Winter nicht abfallen, wird der attraktive Strauch oder kleine Baum in vielen Ziergärten angepflanzt. Weniger bekannt ist, dass der Ilex ein heimisches Wildgehölz ist, das bei uns in geeigneten Lebensräumen gar nicht so selten vorkommt. Meist findet man ihn in lichten Laubwäldern auf lockerem aber feuchtem, mit Sand oder Steinen durchsetztem Lehmboden und reichlicher Rohhumusauflage.

 

Ilex, männliche Blüten. 13. Mai 2016, Winsen
Ilex, männliche Blüten. 13. Mai 2016, Winsen

Die Stechpalme kann als Wildpflanze mehr als 10 Meter hoch werden, bleibt meist aber kleiner. Die Blätter sitzen wechselständig an den Zweigen und haben oft nur im unteren Bereich die den Namen gebenden stacheligen Ränder; die oberen Blätter sind ganzrandig. Die Blüten der Stechpalmen erscheinen im Zeitraum Mai-Juni. Sie sind weiß und sitzen recht unscheinbar in den Blattachseln. Viel auffallender sind die roten, ca. 7 Millimeter durchmessenden kugelrunden Früchte, die zurzeit in Vielzahl am Gehölz zu sehen sind – allerdings nicht an jedem Busch. Die Stechpalme ist nämlich zweihäusig, das heißt, das gesamte Gehölz ist entweder männlich oder weiblich und nur letztere bilden Früchte.

 

Ilex, Früchte und Blätter mit Stacheln. 4. November 2017, Winsen
Ilex, Früchte und Blätter mit Stacheln. 4. November 2017, Winsen
Ilex, glattrandige Blätter vom oberen Teil der Krone. 4. November 2017, Winsen
Ilex, glattrandige Blätter vom oberen Teil der Krone. 4. November 2017, Winsen

Wenn im Spätherbst und Winter die großen Schwärme von Drosseln durchziehen, ist es mit der Beerenpracht meist vorbei. Besonders die Rotdrosseln scheinen geradezu versessen auf die Ilex-Früchte zu sein. Aber nicht nur der Vogel, sondern auch die Pflanze hat ihren Nutzen davon, denn deren Samen bleiben unversehrt, werden vom Vogel mit seinem Kot weit verteilt und erreichen so neue Wuchsplätze.

 

(Text und Bilder: Dietrich Westphal, Dezember 2017)

 

November 2017

Kleine Brennnessel (Urtica urens)    Familie: Brennnesselgewächse

 

Kleine Brennnessel (Urtica urens). Winsen, 4. November 2015
Kleine Brennnessel (Urtica urens). Winsen, 4. November 2015

Als Kind habe ich die Kleine Brennnessel gehasst, denn wenn eine Pflanze den Namen „Brenn“-Nessel zu Recht trägt, dann diese.

 

Während die Große Brennnessel durchaus bis 2 Meter hoch werden kann, erreicht die Kleine Brennnessel höchstens einen halben Meter. Ihr Stängel ist vierkantig und weist höchstens kurze Verzweigungen auf. Die bis 5 Zentimeter langen Blätter sind stumpf-eiförmig und am Rand tief gesägt. Sie sitzen gegenständig in vier Zeilen am Stängel. Blätter und Stängel sind dicht mit Brennhaaren besetzt. Die Blütenstände in Form von bis 3 Zentimeter langen Rispen enthalten normalerweise männliche sowie weibliche Blüten. Sie befinden sich in den Achseln der oberen Blattpaare.

 

Kleine Brennnessel, Blattpaare immer im 90-Grad-Winkel übereinander. Winsen, 4. November 2015
Kleine Brennnessel, Blattpaare immer im 90-Grad-Winkel übereinander. Winsen, 4. November 2015
Kleine Brennnessel, Blütenstände in den Blattachseln. Winsen, 4. November 2015
Kleine Brennnessel, Blütenstände in den Blattachseln. Winsen, 4. November 2015

Kleine Brennnesseln blühen den ganzen Sommer hindurch bis weit in den Herbst hinein.

 

Die Pflanze bevorzugt Böden mit hoher Konzentration von Nährsalzen, wie Nitrat und Ammoniumsalze. Früher war sie in Ackerbaugebieten und an den Rändern von Misthaufen oder Jauchegruben häufig anzutreffen. In Zeiten von Glyphosat und anderen sogenannten Pflanzenschutzmitteln ist sie merklich seltener geworden.

 

(Text und Bilder: Dietrich Westphal, November 2017)

 

 

 


Oktober 2017

Graukresse (Berteroa incana)    Familie: Kreuzblütengewächse

 

Graukresse (Berteroa incana), Winsen, Stöckter Deich, 30.08.2017. Im Hintergrund Schafgarbe
Graukresse (Berteroa incana), Winsen, Stöckter Deich, 30.08.2017. Im Hintergrund Schafgarbe
Graukresse (Berteroa incana) Blütenstand, Winsen, Stöckter Deich, 30.08.2017
Graukresse (Berteroa incana) Blütenstand, Winsen, Stöckter Deich, 30.08.2017

Schon im Verlauf des Septembers hat die Fülle blühender Pflanzen merklich nachgelassen und nicht sehr viele blühen noch im Oktober oder gar im November. Eine dieser spät im Jahr zu findenden Pflanzen ist die Graukresse.

 

Die am oberen Ende verzweigten, ansonsten aufrechten Stängel der Graukresse werden ca. 50 Zentimeter lang. Jede Verzweigung trägt einen kopfigen Blütenstand, dessen Einzelblüten gut einen halben Zentimeter Durchmesser haben und jeweils vier Blütenblätter aufweisen. Jedes Blütenblatt ist tief zweispaltig, so dass es auf den ersten Blick aussieht, als seien deren acht vorhanden. Die Blütenblätter sind meist weiß oder cremefarben. Der Stängel und die lanzettlichen, bis 5 cm langen Blätter sind dicht mit „Sternhaaren“ bedeckt und wirken dadurch graugrün (Name!).

 

Die Blütezeit beginnt bereits im Sommer, erstreckt sich aber bis in den Oktober hinein.

 

Die Graukresse bevorzugt lockeren und sandigen, aber nährstoffreichen Boden in wärmebegünstigten Lagen. Bei uns findet man sie recht häufig, zum Beispiel auf Straßen- und Bahnböschungen, Deichen und Brachflächen.

 

 (Text und Bilder: Dietrich Westphal, Oktober 2017)

 

 

 


September 2017

Kratzbeere (Rubus caesius)    Familie: Rosengewächse

 

Kratzbeere  1. September 2017  Elbufer bei Drage
Kratzbeere 1. September 2017 Elbufer bei Drage
Kratzbeere, einzelne "Beeren".  1. September 2017, Elbufer bei Drage
Kratzbeere, einzelne "Beeren". 1. September 2017, Elbufer bei Drage

Brombeere ist nicht gleich Brombeere. In Deutschland soll es angeblich über 200 Arten geben, die sich meist sehr ähnlich sehen und demgemäß schwer auseinander zu halten sind. Eine dieser Arten, die Kratzbeere, kann aber auch der Nicht-Fachmann leicht erkennen. Sie unterscheidet sich von den anderen Brombeeren durch ihre zwar schwarzen, aber stark blau bereiften Früchte.

 

Der Stängel der Kratzbeere wächst nur zu Beginn des Wachstums aufrecht. Später ist er niederliegend und kriechend. Wie bei anderen Brombeeren auch, wurzelt die Spitze älterer Triebe wieder an. Die Blätter sind stets 3-teilig und oberseits hellgrün. Blätter von vielen anderen Brombeeren sind meist 5- oder gar 7-teilig. Drei bis mehr als 10 Blüten sind zu einem Blütenstand vereinigt. Die Einzelblüte hat ca. 2 Zentimeter Durchmesser und 5 weiße Blütenblätter. 5 bis 20 Einzelfrüchtchen sind zu einer Sammelfrucht, der Kratzbeere, vereinigt.

 

Kratzbeere, Blüte - Nachzügler. 1. September 2017, Elbufer bei Drage
Kratzbeere, Blüte - Nachzügler. 1. September 2017, Elbufer bei Drage

Die Blütezeit wird mit Mai bis Juni angegeben, aber wie auf dem vor wenigen Tagen aufgenommenen Foto zu sehen, gibt es offensichtlich Nachzügler. Die Reife der Beeren fällt dann in den Spätsommer.

 

Die Kratzbeere kommt zerstreut vor und besiedelt Auenwälder und Ufergebüsche. Sie wächst bevorzugt auf feuchtem Lehm- oder Tonboden, scheint aber auch mit sandigem Untergrund zurecht zu kommen, soweit dieser genügend Feuchtigkeit aufweist. Bei uns findet man größere Vorkommen im Deichvorland der Elbe, wo auch die Fotos gemacht wurden.

 

Trotz ihres appetitlichen Aussehens sind die Kratzbeeren kein reiner Genuss. Ihr Geschmack wird mit „fad und sauer“ beschrieben.

 

(Text und Bilder: Dietrich Westphal, September 2017)

 


August 2017

Sumpf-Ruhrkraut (Gnaphalium uliginosum)    Familie: Korbblütengewächse

 

Sumpf-Ruhrkraut zwischen Pflastersteinen. Winsen, 30. Juli 2017
Sumpf-Ruhrkraut zwischen Pflastersteinen. Winsen, 30. Juli 2017

In der Rubrik „Pflanze des Monats“ sollen auch weniger beachtete Arten ins Licht gerückt werden, wie das Sumpf-Ruhrkraut. Unscheinbar und unbekannt wächst es vielen vor der Haustür.

 

Das Sumpf-Ruhrkraut ist eine einjährige Pflanze, die aufrecht wächst, meist locker verzweigt ist und kaum über 25 Zentimeter hoch wird. Auf ungünstigen Standorten (wie zwischen den Pflastersteinen auf unserer Straße) kommen auch unverzweigte, nur wenige Zentimeter hohe Kümmerformen vor. Sowohl die Stängel als auch die ungestielten lanzettlichen Laubblätter sind grau-filzig behaart. Die Blüten sind in den für Korbblütler typischen Körbchen zusammengefasst, von denen, meist an den Enden der Stängel, bis zu 10 einen knäuelartigen Gesamtblütenstand bilden. Die Blütenkörbchen sind nur 2-4 Millimeter groß.

 

Sumpf-Ruhrkraut, Knäuel von Blütenköpfchen. Winsen, 2. August 2008
Sumpf-Ruhrkraut, Knäuel von Blütenköpfchen. Winsen, 2. August 2008

Die Blütezeit fällt in die Monate Juli und August.

 

Das Sumpf-Ruhrkraut ist in Mitteleuropa weit verbreitet. Es wuchs ursprünglich vor allem auf offenen Böden in der Nähe von Gewässern. Inzwischen findet man es viel häufiger auf Äckern, in Gärten und an Straßen- und Wegrändern. Oft haben die Standorte stark verdichtete Böden, auf denen sich Staunässe bilden kann.

 

(Text und Bilder: Dietrich Westphal, Juli 2017)

 

Juli 2017

Wiesen-Labkraut (Galium mollugo)    Familie: Rötegewächse

 

Wiesen-Labkraut  4. Juli 2017, Scharmbeck
Wiesen-Labkraut 4. Juli 2017, Scharmbeck

Rötegewächse haben im Sommer maßgeblichen Anteil am bunten Blumenflor von Wegeseitenstreifen, Ackerrainen und Waldrändern. Neben den weißblühenden Arten wie dem Wiesen-Labkraut findet man unter anderem das Echte Labkraut mit gelben Blütenständen. Als Blumen für die Vase machen sie allerdings nicht viel her, ihre dünnen Stängel sind einfach nicht stabil genug.

 

Wiesen-Labkraut, Blütenstand  4. Juli 2017, Scharmbeck
Wiesen-Labkraut, Blütenstand 4. Juli 2017, Scharmbeck

Die Stängel des Wiesen-Labkrauts werden durchaus über einen Meter lang, stehen dann aber nicht aufrecht, sondern sind niederliegend oder stützen sich als sogenannte Spreizklimmer an anderen Pflanzen ab. Die schmalen, spitz zulaufenden Blätter stehen in regelmäßigen Abständen quirlförmig zu 6 bis 9 am Stängel. Sie sind ca. 2 Zentimeter lang und nur etwa einen halben Zentimeter breit. Der Blütenstand am oberen Ende des Stängels ist pyramidal aufgebaut. Die Einzelblüten sind zwar nur 3 bis 4 Millimeter lang, aber deren große Zahl macht das im Punkto Auffälligkeit wett. Die Farbe der vier sternförmig ausgebreiteten Blütenblätter ist weiß bis cremeweiß.

 

Das Wiesen-Labkraut ist eine Staude, die am besten auf nährstoffreichem Lehmboden gedeiht, aber durchaus auch auf eher mageren Sandböden wächst. In unserer Gegend ist es wohl das häufigste Rötegewächs. Auch in der „Flora des Landkreises Harburg“ wird es als häufig vorkommend bezeichnet.

 

 

 

(Text und Bilder: Dietrich Westphal, Juli 2017)

 

Juni 2017

Acker-Glockenblume (Campanula rapunculoides)    Familie: Glockenblumengewächse

 

Acker-Glockenblume, Winsen, 27. Juni 2014
Acker-Glockenblume, Winsen, 27. Juni 2014

Manchmal ist es ganz gut, dass ich nicht immer sofort dazu komme, alles „Unkraut“ rauszureißen. So konnte ich schon vor Jahren verfolgen, wie sich in der Lücke zwischen gepflastertem Gehweg und dem Zaunfundament an unserer Straße ansehnliche Glockenblumen entwickeln. Und da es sich um eine Staude handelt, kommt die Pflanze jedes Jahr wieder.

 

Wie schon angeführt, die Acker-Glockenblume, um die es sich hier handelt, ist ein stattliches Gewächs, das durchaus ¾ Meter hoch werden kann. Die obere Hälfte der Stängel tragen zahlreiche „glockige“ Blüten, die meist nach unten gerichtet sind. Sie sind 2-3 Zentimeter lang und von blauvioletter Farbe. Von Juni bis September kann man sich an diesen Blüten erfreuen. Die aufrechten und meist unverzweigten Stängel sind wechselständig mit herzförmigen oder lanzettlichen Blättern besetzt. Eine rübenförmige Wurzel und unterirdische Ausläufer ermöglichen der Pflanze das Überleben des Winters.

 

Acker-Glockenblume, Einzelblüte, Winsen, 29. Juni 2012
Acker-Glockenblume, Einzelblüte, Winsen, 29. Juni 2012

In der Literatur findet man die Angabe, dass die Blüten der Acker-Glockenblume selbststeril und gewöhnlich auf die Bestäubung durch Insekten angewiesen sind. Typische Bestäuber seien Bienen. Ich habe aber auch oft Hummeln beobachtet, die sich da um den Nektar bemühten.

 

Die Acker-Glockenblume wächst am besten auf trocken-lockerem Lehm- oder Lößboden. Sie besiedelt Weg- und Waldränder. Ersteres stimmt, großzügig ausgelegt, mit dem Standort an unserer Straße überein.

 

Die Acker-Glockenblume ist bei uns nicht häufig. Auch in der „Flora des Landkreises Harburg“ wird sie als „selten“ bezeichnet.

 

 

 

(Text und Bilder: Dietrich Westphal, Juni 2017)

 

 

Mai 2017

Kriechender Günsel (Ajuga reptans)    Familie: Lippenblütler

 

Kriechender Günsel (Ajuga reptans), Winsen, 22. Mai 2010
Kriechender Günsel (Ajuga reptans), Winsen, 22. Mai 2010
Kriechender Günsel (Ajuga reptans), Winsen, 11. Mai 2015
Kriechender Günsel (Ajuga reptans), Winsen, 11. Mai 2015

Im Frühling wachsen auf meiner Schachblumenwiese in großer Zahl die kleinen „Pyramiden“ des Kriechenden Günsels aus grünen, teils violett überlaufenen Blättern. Die Stängel der Pflanzen strecken sich und aus den Pyramiden werden bald „Türmchen“, bis 30 Zentimeter hoch. Die Blätter an den aufrecht stehenden, vierkantigen Stängeln sind ganz regelmäßig angeordnet. Zwei stehen sich jeweils gegenüber und die Blätter des nächst höheren „Stockwerks“ sind im rechten Winkel dazu angeordnet (kreuzgegenständig). Außerdem gibt es eine grundständige Blattrosette, aus der nicht nur der Stängel hervorwächst, sondern auch mehrere lange Ausläufer mit kleinen, paarweise angeordneten Blättern. Die Pflanze wurde nach diesen Ausläufern benannt, weil es so aussieht, als würden sie über den Boden kriechen. Tatsächlich dienen sie der vegetativen Vermehrung, denn sie sind in der Lage, Wurzeln zu schlagen und Ableger zu bilden. Auf diese Weise ist der Günsel in der Lage, größere Bestände zu bilden.

 

Der Kriechende Günsel blüht normalerweise ab April bis in den Juni hinein. Bei kalter und nasser Witterung, wie in diesem Jahr, lassen die Blüten allerdings auf sich warten. Am oberen Teil des Stängels bilden sich dann über mehrere Stockwerke einem Quirl ähnlich angeordnete Blüten in Vielzahl, die 1 -1,5 cm lang sind und intensiv blau leuchten. Selten kommen auch violette und weiße Blüten vor.

 

Gern werden diese Blüten von Insekten, vor allem Bienen oder Hummeln aufgesucht, die die Befruchtung besorgen.

 

Man findet den Kriechenden Günsel, bei uns durchaus häufig, auf Wiesen, in Gebüschen und lichten Laubwäldern. Am besten gedeiht er auf lehmigem, nährstoffreichem Boden.

 

Früher diente der Günsel als Heilpflanze bei mancherlei Gebrechen. Heute wird er diesbezüglich kaum noch verwendet.

 

 (Text und Bilder: Dietrich Westphal, Mai 2017)

 

April 2017

Acker-Schachtelhalm (Equisetum arvense)    Familie: Schachtelhalmgewächse

 

Acker-Schachtelhalm, fertiler Trieb mit Sporenähre  Winsen, 12. April 2009
Acker-Schachtelhalm, fertiler Trieb mit Sporenähre Winsen, 12. April 2009
Acker-Schachtelhalm, Sporenähre. Winsen, 12. April 2009
Acker-Schachtelhalm, Sporenähre. Winsen, 12. April 2009

Viele Millionen Jahre bevor die Erde mit den heute vorherrschenden Blütenpflanzen bedeckt war, hatten Sporenpflanzen, wie die Schachtelhalme, ihre hohe Zeit. Und das im wahrsten Sinne des Wortes: Einige Schachtelhalme, eher Schachtelbäume, wurden bis 20 Meter hoch! Derzeit dagegen sind diese Pflanzen etwas ins Hintertreffen geraten. Die heimischen Arten erreichen nicht einmal ein Zehntel dieser Höhe.

 

Am häufigsten und wohl auch am bekanntesten ist der Acker-Schachtelhalm. Im Frühling erscheinen zunächst die ca. 20 cm hohen, fahlbraunen Triebe mit jeweils einer Sporenähre. Der aufrechte Stängel hat keine Zweige und ist lediglich durch 4 bis 6 Scheiden aus kurzen Blättern gegliedert. Diese blattgrünfreien Triebe sterben bald nach Abgabe der Sporen aus den Ähren ab. Später im Frühjahr erscheinen dann die grünen, aber sterilen Triebe des Ackerschachtelhalms. Sie erreichen immerhin ca. 50 cm Höhe. Auch diese Triebe haben den Stängel gliedernde Scheiden aus kurzen Blättern, sind aber zusätzlich mit quirlig wachsenden Zweigen besetzt, die der Pflanze das Aussehen eines Miniatur-Weihnachtsbaums geben.

Acker-Schachtelhalm, sterile Triebe. Winsen, 28. Mai 2012
Acker-Schachtelhalm, sterile Triebe. Winsen, 28. Mai 2012