Pflanze des Monats

Für jeden Monat hat unsere NABU-Gruppe eine Pflanze ausgewählt, die bekannter gemacht werden soll. Vor allem zur Winterszeit, wenn wachsende oder gar blühende Pflanzen eher selten sind, stellen wir aber auch mal einen Pilz vor.

 

Es handelt sich meist um Pflanzen (oder Pilze), die überall zu finden sind und oft auch im Garten der Natur wachsen. Der "Garten der Natur" befindet sich in Winsen auf dem ehemaligen Gartenschau-Gelände und wird von uns angelegt und weiterentwickelt als gärtnerische Anlage mit natürlichen und naturnahen Elementen. 


Dezember 2018

Gewelltes Katharinenmoos (Atrichum undulatum) Familie: Frauenhaarmoose

 

Im Rasen für den Ordnungs-Freak meist ein Ärgernis, kommen auf einigermaßen naturnahen Grundstücken ein Dutzend oder mehr Moosarten auf den verschiedensten Unterlagen vor. Einige wachsen auf dem Erdboden, andere in Blumentöpfen, in Pflasterfugen, auf faulendem Holz oder auf Steinen. Wenn es draußen also mit blühenden Pflanzen knapp wird für die „Pflanze des Monats“, ist es in unserem Garten eigentlich kein Problem, eine weitere Moos-Art aufzutun.

 

Gewelltes Katharinenmoos (Atrichum undulatum). 3. Dezember 2018, Winsen
Gewelltes Katharinenmoos (Atrichum undulatum). 3. Dezember 2018, Winsen

Das Gewellte Katharinenmoos wächst aufrecht und wird bis 8 Zentimeter hoch. Die Triebe sind, wie bei vielen Laubmoosen, rundum spiralig mit Blättchen besetzt. Diese sind ca. 1 Zentimeter lang, schmal zungenförmig und am Rand gezähnt. An den Spitzen der Triebe entwickeln sich besonders während des Winters auf bis 4 Zentimeter langen Stängeln (Setae) jeweils eine Sporenkapsel (Sporogon). Diese sind zylindrisch geformt und haben einen spitz zulaufenden „Deckel“.

 

Gewelltes Katharinenmoos (Atrichum undulatum). 3. Dezember 2018, Winsen
Gewelltes Katharinenmoos (Atrichum undulatum). 3. Dezember 2018, Winsen
Gewelltes Katharinenmoos (Atrichum undulatum), einzelne Sporenkapseln. 3. Dezember 2018, Winsen
Gewelltes Katharinenmoos (Atrichum undulatum), einzelne Sporenkapseln. 3. Dezember 2018, Winsen

Das Gewellte Katharinenmoos ist besonders in Wäldern mit Anteilen von Lehm im Boden weit verbreitet und häufig, kommt aber auch an Böschungen, Erdaufwürfen und auf Brachland vor.

 

Moose vermehren sich über Sporen. Diese werden in den beschriebenen Kapseln gebildet und nach deren Reife u.a. durch den Wind ausgestreut. Aus den Sporen entwickeln sich Vorkeime (Protonema), auf denen dann die eigentliche Moospflanze wächst. Auf dieser wiederum kommt es zur Bildung der Geschlechtszellen. Nach der Befruchtung wachsen aus den weiblichen Geschlechtsanlagen die Setae mit den Sporenkapseln.

 

Text und Bilder: Dietrich Westphal (Dezember 2018)

 

November 2018

Vielblütige Weißwurz (Polygonatum multiflorum) Familie: Spargelgewächse

 

Im Spätsommer und Herbst reifen die Früchte der Vielblütigen Weißwurz. Während das Grün der Blätter langsam verblasst, nehmen die Früchte eine blaue Farbe an. Geblüht hat die Pflanze bereits im Frühling.

 

Vielblütige Weißwurz im Herbst. Thieshope, 28.10.2018
Vielblütige Weißwurz im Herbst. Thieshope, 28.10.2018

Die Vielblütige Weißwurz besteht aus einem unterirdischen weißen Sprossteil (Name!), dem Rhizom, aus dem im Frühling ein Stängel empor wächst, der bis zu einem Meter hoch werden kann und meist bogig überhängt. Er ist zweizeilig und wechselständig mit bis über 10 Zentimeter langen eiförmigen Blättern besetzt, die oberseits dunkelgrün sind und unten graugrün bereift. Jeweils zwei bis fünf Blüten sitzen in den Blattachseln und hängen an dünnen Stielen unterhalb des Stängels. Die Blütenblätter sind zu einer länglichen Glocke zusammengewachsen, die etwa 1,5 Zentimeter lang ist. Die Blütenfarbe ist weiß, oft mit einer grün überlaufenen Spitze. Die reifen Früchte sind dunkelblaue bis schwarze Beeren, die ebenfalls vom bogigen Stängel herabhängen.

 

Vielblütige Weißwurz, Früchte (Beeren). Thieshope, 28.10.2018
Vielblütige Weißwurz, Früchte (Beeren). Thieshope, 28.10.2018
Vielblütige Weißwurz, Blütenstand. Scharmbeck, 18.05.2014
Vielblütige Weißwurz, Blütenstand. Scharmbeck, 18.05.2014

Die Vielblütige Weißwurz bevorzugt schattige Plätze. Man findet sie deshalb in Laubwäldern, lichten Nadelwäldern und Wegrainen mit altem Baumbestand. Sie wächst am besten auf humushaltigem Lehmboden, der nicht zu trocken sein sollte. In den Wäldern in unserer Gegend (z.B. Buchwedel, Radbruchs Forst) ist sie auf zusagenden Standorten nicht selten.

 

Die Vielblütige Weißwurz ist in allen Teilen giftig, auch das unterirdische Rhizom und besonders die Beeren. Häufig wird diese Pflanze auch als Salomonssiegel bezeichnet, aber dabei handelt es sich um eine zwar ähnliche, aber viel seltenere Pflanze (Polygonatum odoratum), deren Blüten fast immer einzeln an den Blattachseln sitzen.

 

 Text und Bilder: Dietrich Westphal (November 2018)

 

 

Oktober 2018

Gemeine Schafgarbe (Achillea millefolium) Familie: Korbblütengewächse

 

Seit dem Hochsommer unermüdlich blüht die Schafgarbe. Besonders üppig trifft man sie jetzt, Anfang Oktober, auf Flächen an, die zwischenzeitlich gemäht wurden. Hier haben die Pflanzen die Samenbildung nicht zum Abschluss bringen können und schieben noch einen Blütenstand hinterher.

 

Bestand von Gemeiner Schafgarbe. Winsen, 8. Oktober 2018
Bestand von Gemeiner Schafgarbe. Winsen, 8. Oktober 2018
Gemeine Schafgarbe, Winsen, 8. Oktober 2018
Gemeine Schafgarbe, Winsen, 8. Oktober 2018

Die weißen, manchmal rosa oder weinroten Blütenkörbchen haben einzeln nur einen Durchmesser von unter einem Zentimeter. Es stehen aber einige Dutzend bis über hundert davon in dem doldenähnlichen Blütenstand am Ende des Stängels, der einen Gesamtdurchmesser von über 10 Zentimetern erreichen kann und durchaus ansehnlich ist. Der Stängel ist aufrecht und nur im Bereich des Blütenstandes verzweigt. Er erreicht eine Höhe von über 60 Zentimetern, bleibt aber auf mageren Standorten meist kleiner. Die Stängelblätter sind wechselständig, d.h., sie sitzen jeweils einzeln am Stängel und sind zweifach oder dreifach sehr fein gefiedert (Name: millefolium - Tausendblatt).

 

Gemeine Schafgarbe, rosa Variante. Scharmbeck, 7. August 2009
Gemeine Schafgarbe, rosa Variante. Scharmbeck, 7. August 2009

Die Schafgarbe ist eine häufige Staude. Sie gedeiht am besten auf stickstoffsalzhaltigem Boden, der bindige Bestandteile (Lehm) enthalten und nicht zu feucht sein sollte. Sie kommt demgemäß vor allem auf Halbtrockenrasen, trockenen Wiesen und Weiden, Dämmen und Wegrändern vor. Man findet sie aber auch auf feuchteren Standorten - ohne dauernde Staunässe.

 

Die Schafgarbe wird viel von Bienen, Schwebfliegen, Schmetterlingen usw. aufgesucht. Insbesondere wegen ihrer Häufigkeit ist sie für solche blütenbesuchende Insekten wichtig.

 

Text und Bilder: Dietrich Westphal (Oktober 2018)

 

 

 

September 2018

Dreiteiliger Zweizahn (Bidens tripartita) Familie: Korbblütengewächse

 

Pflanzen bedienen sich bei der Verbreitung ihrer Samen verschiedener Wege. Manche werden vom Wind verweht, andere einfach weg geschleudert. Es gibt auch eine ganze Reihe von Pflanzen, die sich der Tierwelt als Transportmittel bedienen. So sind die Samen des Zweizahn mit zwei widerhakenbesetzten Grannen ausgestattet (Name!). Diese verhaken sich ziemlich fest im Fell von Tieren und werden weit transportiert. Auch in unserer Bekleidung -Strümpfe und Hose- bleiben die Samen hängen und man kriegt sie nicht einfach mit einer Bürste wieder ab, sondern man muss sie einzeln abzupfen.

 

Dreiteiliger Zweizahn, Samen mit Grannen und Widerhaken. Drage, 4. September 2018
Dreiteiliger Zweizahn, Samen mit Grannen und Widerhaken. Drage, 4. September 2018
Dreiteiliger Zweizahn, Pflanze am Grabenrand mit rötlich überlaufenem Stängel. Drage, 24. August 2018
Dreiteiliger Zweizahn, Pflanze am Grabenrand mit rötlich überlaufenem Stängel. Drage, 24. August 2018

Der Dreiteilige Zweizahn wird bis über einen Meter hoch, obwohl es sich um ein einjähriges Kraut handelt. Der häufig rötlich überlaufene Stängel ist aufrecht und stark verzweigt. Die gegenständigen Laubblätter sind dunkelgrün und meist dreiteilig gefiedert (Name!). An den Enden des Stängels und der Verzweigungen sitzen 1 bis 2 Zentimeter breite Blütenkörbchen, die aber am Rand keine Zungenblüten aufweisen. Dafür sind Hüllblätter vorhanden, die die Blütenköpfchen strahlenförmig umranden. Der Dreiteilige Zweizahn blüht von August bis Oktober, ist also eine Spätsommer- und Herbstpflanze. Die Blüten werden gern von Bienen, Hummeln und Schwebfliegen aufgesucht.

 

Dreiteiliger Zweizahn, Blütenkörbchen mit Hüllblättern. Drage, 24. August 2018
Dreiteiliger Zweizahn, Blütenkörbchen mit Hüllblättern. Drage, 24. August 2018

Der Dreiteilige Zweizahn bevorzugt feuchte bis nasse, nährstoffreiche Böden. Im Norddeutschen Tiefland findet man ihn häufig an Gewässerufern, in Sümpfen und auf feuchten Brachen und Ackerflächen.

 

Text und Bilder: Dietrich Westphal (September 2018)

 

 

 

 

August 2018

Kohl-Distel (Cirsium oleraceum) Familie: Korbblütengewächse

 

Kohl-Distel  25. Juli 2018, Winsen (Luhe)
Kohl-Distel 25. Juli 2018, Winsen (Luhe)

Die Kohl-Distel oder Kohl-Kratzdistel ist ein Sonderling in der Gattung Cirsium. Die meisten anderen Arten haben rote Blütenstände und am harten Laub kräftige Stacheln. Die Kohl-Distel dagegen hat gelbliche Blüten und große weiche Blätter mit biegsamen Stacheln. Dabei ist die Kohl-Distel durchaus eine stattliche Pflanze, die mannshoch werden kann und deren Stängel bis oben hin locker mit zum Teil großen lappigen und fiederspaltigen Blättern besetzt ist. An der Spitze des Stängels drängen sich einige ungeteilte, gelbgrün gefärbte Blätter zusammen und bilden eine Hülle für bis zu sechs ca. 2,5 cm breite Blütenköpfchen, die hier knäuelig zusammenstehen. Die Blütezeit ist lang, sie reicht von Juni bis Oktober.

 

Die Kohl-Distel ist eine Staude, die bevorzugt auf feuchtem, stickstoffsalzreichem Boden wächst. Sie kommt demgemäß auf Sumpfwiesen, an Gräben, Ufern und sonstigen Feuchtbereichen vor. Sie ist bei uns nicht selten. Innerhalb des Stadtgebietes von Winsen findet man sie beispielsweise am Ufer der Luhe und in der „Flutmulde“ zwischen der Luhe und Eppens Allee.

 

Kohl-Distel, Blütenstände in einer Hülle von Blättern.  25. Juli 2018, Winsen (Luhe)
Kohl-Distel, Blütenstände in einer Hülle von Blättern. 25. Juli 2018, Winsen (Luhe)

Anders als der Name vermuten lässt, liefert die Kohl-Distel kein gutes Viehfutter. Die Pflanze zerbröselt beim Trocknen komplett. In Osteuropa wird sie aber stellenweise als Gemüsepflanze genutzt und in Japan zu diesem Zweck sogar angebaut.

 

Kohl-Distel mit Erdhummel. Kohldisteln sind sehr wertvolle Bienenweiden. 25. Juli 2018,  Winsen (Luhe)
Kohl-Distel mit Erdhummel. Kohldisteln sind sehr wertvolle Bienenweiden. 25. Juli 2018, Winsen (Luhe)

Text und Bilder: Dietrich Westphal, August 2018

Juli 2018

Dornige Hauhechel (Ononis spinosa) Familie: Schmetterlingsblütengewächse

 

Dornige Hauhechel, Alter Elbdeich bei Laßrönne, 13. Juli 2013
Dornige Hauhechel, Alter Elbdeich bei Laßrönne, 13. Juli 2013

Als ich die Dornige Hauhechel das erste Mal sah, dachte ich eine besondere Art von Ginster, die da bei hochsommerlicher Temperatur am trockenen Standort wächst. Aber Ginsterblüten –außer natürlich aus dem Gartencenter- sind gelb und nicht, wie bei dieser Pflanze, rosarot.

 

Die unteren Abschnitte der Stängel der Dornigen Hauhechel verholzen. Die Pflanze ähnelt deshalb einem kleinen, etwa einen halben Meter hohen Strauch. Wenn aber gegen Ende des Sommers die oberirdischen Teile gänzlich absterben und die Pflanze im Frühling neu aus dem Boden wächst, erkennt man die Staudennatur der Hauhechel. Zumindest der untere Teil des Stängels ist mit langen und spitzen Dornen besetzt. Die Blätter sind drei-teilig und länglich oval mit gezähntem Rand. Der obere Teil des Stängels trägt an sogenannten Kurztrieben jeweils ein bis drei durchaus attraktive, etwa 2 Zentimeter lange Schmetterlingsblüten.

 

Dornige Hauhechel, Blüte mit dunklen Streifen auf der Fahne. Alter Elbdeich bei Drage, 13. Juli 2013
Dornige Hauhechel, Blüte mit dunklen Streifen auf der Fahne. Alter Elbdeich bei Drage, 13. Juli 2013

Die Dornige Hauhechel bevorzugt trockenen und nährstoffarmen Boden, der kalkhaltig sein sollte. In der Bestimmungsliteratur findet man die Aussage, dass die Art im Tiefland fehlt. Das stimmt aber wohl nicht ganz; mir sind Vorkommen im Raum Winsen durchaus bekannt. Allerdings findet die Pflanze bei uns nur an wenigen Orten. Überwiegend sind dies funktionslose Deiche, die keiner intensiven Pflege mehr unterliegen, z.B. Drennhäuser Hinterdeich und Alter Elbdeich bei Drage.

 

Die Blütezeit der Dornigen Hauhechel fällt in die Monate Juni bis August.

 

Der Name Hauhechel rührt vom Vergleich mit einem „Stachelwerkzeug“, dem Heckel oder Hechsel her, wie man es zum Durchziehen von Fachs verwendet hat.

 

Text und Bilder: Dietrich Westphal (Juli 2018)

 

 

Juni 2018

Wiesen-Platterbse (Lathyrus pratensis) Familie: Schmetterlingsblütengewächse

 

Wiesen-Platterbse, NSG Ilmenau-Luhe-Niederung. 1. Juni 2018
Wiesen-Platterbse, NSG Ilmenau-Luhe-Niederung. 1. Juni 2018
Wiesen-Platterbse, Blütentraube. NSG Ilmenau-Luhe-Niederung, 1. Juni 2018
Wiesen-Platterbse, Blütentraube. NSG Ilmenau-Luhe-Niederung, 1. Juni 2018

Die sommerliche Hitze im zurückliegenden Mai hat dazu geführt, dass sich die Anzahl blühender Pflanzen in engem Rahmen hält. Da fiel die Entscheidung nicht schwer, die vielerorts wachsende Wiesen-Platterbse zur Pflanze des Monats zu machen.

 

Bei der momentanen Blüten-Armut sind die gelben Trauben der Wiesenplatterbse, die aus bis zu zwölf Einzelblüten bestehen, im ansonsten einfarbig grünen Gras schon auffallend. Die Blüten haben die für diese Pflanzenfamilie typische Form und bestehen aus einem oberen, vergrößerten Blütenblatt, der „Fahne“, den beiden seitlichen „Flügeln“ und zwei unteren, zum „Schiffchen“ verwachsenen Blütenblättern. Die Frucht ist eine Hülse, ähnlich der unserer Küchen-Erbse, nur kleiner. Der Stängel ist vierkantig und bis über einen dreiviertel Meter lang. Er trägt Blätter, die aus einem Paar länglich-ovaler, spitz auslaufender Fiedern und einer Ranke bestehen. Mit Hilfe dieser Ranken wächst die Pflanze an Halmen und Stängeln anderer Pflanzen empor.

 

Wiesen-Platterbse mit Wildbiene. NSG Ilmenau-Luhe-Niederung, 1. Juni 2018
Wiesen-Platterbse mit Wildbiene. NSG Ilmenau-Luhe-Niederung, 1. Juni 2018

Die Wiesen-Platterbse braucht nährstoffreichen, möglichst mit Humus angereicherten Lehm- oder Tonboden. Man findet sie auch in Nasswiesen, Flachmooren und an Waldrändern. Sie ist ausgesprochen häufig und derzeit in Niedersachsen nicht gefährdet. Die Blütezeit fällt normalerweise in den Zeitraum Juni/Juli, hat aber dieses Jahr witterungsbedingt etwas früher begonnen.

 

Platterbsen werden gern von Insekten aufgesucht. Sie sind, wie viele Schmetterlingsblütler, eine gute Bienenweide. Auf einem der Bilder erkennt man eine Wildbiene beim Einsammeln von Nektar und Pollen.

 

Text und Bilder: Dietrich Westphal (Juni 2018)

 

 

 

Mai 2018

Gewöhnlicher Feldsalat (Valerianella locusta) Familie: Baldriangewächse

 

Gewöhnlicher Feldsalat, Stöckter Deich, 5. Mai 2018
Gewöhnlicher Feldsalat, Stöckter Deich, 5. Mai 2018

Neben seinen gleichzeitig blühenden „Nachbarn“, den großen sattgelben Butterblumen, den Wilden Stiefmütterchen in lila und gelb und den leuchtend weißen Sterne des Acker-Hornkrauts, wirken die Blütenstände des Gewöhnlichen Feldsalates recht bescheiden. Die weißen bis blassblauen fünfzipfeligen Blüten stehen zwar oft zu einigen Dutzend doldenartig zusammen, aber jede Blüte ist nur einen bis maximal zwei Millimeter groß. Immerhin findet man an der stark gabelig verzweigten Pflanze meist eine große Zahl von Blütenständen. Die Blätter sitzen an den Stängeln gegenständig. Sie sind hellgrün und recht schmal. Der Feldsalat blüht im Zeitraum April-Mai und wird kaum höher als 25 Zentimeter.

 

Gewöhnlicher Feldsalat, Blütenstände. Stöckter Deich, 5. Mai 2018
Gewöhnlicher Feldsalat, Blütenstände. Stöckter Deich, 5. Mai 2018

Der Gewöhnliche Feldsalat bevorzugt Böden mit Anteilen von Lehm. Man findet ihn auf Äckern und Lücken in mageren Wiesen. Auch Deiche, die aus mehr oder weniger „bindigem“ Boden bestehen, werden besiedelt. Die Fotos wurden am Stöckter Deich nördlich von Winsen aufgenommen. Der Gewöhnliche Feldsalat ist nicht sonderlich häufig, seine Vorkommen werden in der Literatur als „zerstreut“ bezeichnet. Die Art ist in der Vorwarnliste der Roten Liste der Blütenpflanzen Niedersachsens verzeichnet.

 

Schon seit der Jungsteinzeit wird der Feldsalat als Salatpflanze angebaut. Kulturformen haben oft breitere und satt dunkelgrüne Blätter.

 

 Text und Bilder: Dietrich Westphal (Mai 2018)

 

April 2018