Schwalben und Mauersegler, Boten des Sommers und früher als Glücksbringer verehrt, haben es heute nicht mehr leicht. Als Kulturfolger boten den einstigen Felsenbrütern unsere Gebäude in Dörfern und Städten lange Zeit geeignete Brutplätze.
In den letzten Jahrzehnten jedoch haben die Bestände der Gebäudebrüter dramatisch abgenommen; bei den Schwalben sogar um über 70%. Die Gründe sind vielfältig: es fehlen Lehmpfützen und damit Material zum Nestbau, Altgebäude werden oft abgerissen, neue und sanierte Gebäude haben oft zu glatte Fassaden, an denen die Nester nicht haften können. Auch der Rückzug der Landwirtschaft aus den Ortschaften spielt beim Rückgang eine bedeutende Rolle.
Geringer Aufwand, große Wirkung: an diesem Graben in Laßrönne hat ein NABU-Mitglied das Ufer leicht abgestochen und so diese
Lehmfläche ermöglicht, die von den Mehlschwalben gern angenommen wurde
Schwalben und Mauersegler sind nach den Bestimmungen des Naturschutzgesetzes besonders geschützt. Aber nicht nur sie: auch ihre Brutstätten und Nester dürfen weder zerstört noch beschädigt
werden. Während der Brutzeit darf der Anflug auch nicht durch Baugerüste, Netze oder ähnliches behindert werden.
Die effektivste Schutzmaßnahme ist der Erhalt der Brutplätze. Auch das Anbringen spezieller, für die einzelnen Arten unterschiedlicher Nistkästen ist eine wirksame Hilfe. Die besten Chancen dass
diese auch angenommen werden bestehen in den alten Ortskernen und nahe bei bestehenden Kolonien.
Die NABU Gruppe Winsen e.V. unterstützt die Gebäudebrüter in Winsen (Luhe) durch sogenannte "Schwalbenhäuser"; eines davon in den Luhegärten und ein weiteres am Elbdeich bei Laßrönne.
Außerdem ehren wir mit der Aktion Schwalben willkommen des NABU Niedersachsen auch vor Ort Hauseigentümer, die sich aktiv um den Schwalbenschutz verdient machen.
Informationen zum Thema
NABU Niedersachsen - Aktion Schwalbenfreundliches Haus
Da das Schwalbenhaus in den Winsener Luhegärten nicht angenommen wurde (siehe unten), haben wir es im August 2020 abgebaut und bei Wuhlenburg an der Elbe am Seevesiel neu aufgebaut.
Unsere Erfahrungen mit dem Schwalbenhaus bei Laßrönne haben gezeigt, dass die Schwalben nahe der Elbe diese Gelegenheiten sehr gern annehmen.
So hoffen wir auch hier dass das Haus seine Bestimmung endlich erfüllen kann und vielen Generationen von Schwalben eine Brutheimat bieten wird.
Um die Schwalbenpopulation in Winsen (Luhe) zu unterstützen hat die NABU Gruppe Winsen 2014 in den Luhegärten ein sogenanntes "Schwalbenhotel" der Fa. AGROFOR errichtet. Dieses bietet 48 fertige Schwalbennester, plus sechs Fledermauskästen an der Unterseite (siehe Bild).
Der Mast wurde am 10./11. Juli errichtet; die Lieferung und Montage des Hauses erfolgte am 28. Juli.
Unsere Gruppe dankt den Unterstützern - der Naturschutzstiftung des Landkreises, der Stadt Winsen, der Fa. Budnikowsky und den privaten Spendern - für ihre finanzielle Hilfe!
Da die Schwalben das Haus leider nicht angenommen haben, wurde es im August 2020 nach 6 Jahren wieder abgebaut. Ein neuer Standort wurde am Seevesiel bei Wuhlenburg an der Elbe gefunden. Der Mast in den Luhegärten bleibt bestehen und wird einer neuen Bestimmung zugeführt: Nistkästen für Stare und Sperlinge werden dort montiert und unterstützen den Brutbestand dieser Arten.
Am 1. April 2016 konnten wir unser zweites Schwalbenhaus einweihen, diesmal auf dem Parkplatz am Elbdeich bei Laßrönne in der Elbuferstraße.
Lieferant war wiederum die Fa. AGROFOR, die das Haus in nur einer Stunde fertig montierte. Es handelt sich um dasselbe Modell wie in den Luhegärten mit 48 Schwalbennestern und sechs Fledermauskästen.
Finanziert wurde dieses Projekt mit 9.300 € aus dem Zweckertrag des Lotteriesparens der Hamburger Sparkasse.
Unsere Gruppe dankt den Unterstützern - insbesondere der Hamburger Sparkasse für dieses großzügige Sponsoring und dem Artlenburger Deichverband für die Unterstützung bei der
Standortfindung!
Jetzt hoffen wir, dass die Schwalben dieses Haus auch beziehen.
Der NABU Niedersachsen zeichnet Hauseigentümer in Niedersachsen, die an oder in ihrem Gebäude Schwalbennester haben, mit einer Urkunde und einer dekorativen Plakette als „Schwalbenfreundliches Haus“ aus. Diese Hausbesitzer geben ein Beispiel dafür, dass das Leben von Mensch und Schwalbe unter einem Dach möglich ist.
Auch von unserer Gruppe wurden bereits erste Plaketten in der Region verliehen.
Wenn auch Sie sich um eine solche bewerben möchten, dann schreiben Sie uns eine Mail, eine Nachricht über das Kontaktformular, oder rufen Sie uns an.
Das Projekt "Schwalben willkommen" wird gefördert von der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung.