Sonstige Gliederfüßer


Wasserassel (Asellus aquaticus)

Wasserassel, Mai 2022, Winsen ©: D. Westphal
Wasserassel, Mai 2022, Winsen ©: D. Westphal

Klasse: Krebse

Ordnung: Asseln


Familie: Asellidae

 

Drei Assel-Arten aus eigentlich untypischem Lebensraum habe ich im Lauf der Jahre bereits vorgestellt, darunter die allbekannte Kellerassel. Asseln sind jedoch Krebse, von denen der größte Teil der Arten im Meer lebt. Eine Art, die Wasserassel, findet man bei uns auch im Süßwasser.

 

Aussehen, Merkmale:
Wasserasseln erreichen eine Körperlänge von etwa einem bis zwei Zentimetern. Die Männchen sind meist etwas größer als die Weibchen. Die Tiere sind in verschiedenen Grau- und Brauntönen gefärbt, auch mit weißlichen Partien. Der Körper ist von oben nach unten abgeflacht und im Umriss oval. Am Kopf befinden sich zwei Paare von Fühlern (Antennen), von denen das hintere fast so lang ist wie der Körper der Tiere. Außerdem sind zwei Komplexaugen vorhanden, die jeweils nur aus wenigen Einzelaugen bestehen. Außer den Antennen gibt es bei Krebsen ein ganzes Arsenal von Gliedmaßen mit verschiedenen Funktionen. Davon fallen die sieben Laufbeinpaare (Peraeopoden) besonders auf. Am Hinterende befindet sich ein Gliedmaßen-Paar (Uropoden), das fast ein Drittel der Körperlänge erreichen kann.

Vorkommen:
Wasserasseln besiedeln alle möglichen Typen von Oberflächengewässern (Süßwasser), außer solchen, die stark saures Wasser enthalten. Dabei bevorzugen sie ruhige, oft mit Treibsel ausgestattete Bereiche, auch in Fließgewässern mit ansonsten lebhafter Strömung. Sie tolerieren sowohl hohe als auch niedrige Temperaturen, ertragen Sauerstoffarmut im Gewässer sowie kurzzeitiges Austrocknen.
Der Literatur kann man entnehmen, dass die Wasserassel eher in Gewässern des Tieflandes angetroffen wird als im Bergland. Bei uns jedenfalls ist sie fast überall und zu jeder Zeit im Jahr in großer Zahl zu finden.

Fortpflanzung:

Die weiblichen Wasserasseln tragen ihre bis zu 100 befruchteten Eier in einem Brutsack mit sich herum. Nach einigen Wochen werden die sich entwickelnden Jung-Asseln, die den Erwachsenen bereits ähneln, ins Wasser entlassen.

 

Nahrung:

Wasserasseln fressen die abgestorbenen Pflanzenreste (Detritus) am Gewässergrund, auf dem sie leben. Daneben ernähren sie sich von Algen- und Bakterienrasen, die z.B. auf Steinen oder Holz im Gewässer wachsen.

 

Sonstiges:

Wegen ihrer Überlebensfähigkeit auch bei kritischen Bedingungen gelten Wasserasseln als Leitorganismen für stark verschmutzte Gewässer (Gewässergüteklasse III).

 

D. Westphal, Dezember 2021

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Moosassel (Philoscia muscorum)

Klasse: Krebse

Ordnung: Asseln


Familie: Philosciidae

 

Fotos von Keller- und Mauerasseln habe ich schon so einige. Aufnahmen von Moosasseln dagegen waren mir bis vor kurzem noch nicht gelungen, weil diese Tiere in der Lage sind, flink davon zu laufen. Es hat ein Weilchen gedauert, bis ich ein Exemplar fand, das es nicht ganz so eilig hatte.

 

Aussehen, Merkmale:
Moosasseln sind mit bis zu 10 Millimeter Körperlänge etwas kleiner als die bekannten Kellerasseln. Der Vorderkörper (Peräon) umfasst – von oben sichtbar – die Kopfkapsel und sieben weitere Segmente, von denen die hinteren in mehr oder minder scharfe Ecken auslaufen. Der Hinterkörper (Pleon) ist deutlich schmaler als der Vorderkörper. Der Kopf ist fast schwarz gefärbt, der Rest des Körpers ist stark glänzend und auf strohgelbem Grund bräunlich oder rötlich gefleckt. Die Flecken formen in der Körpermitte eine dunkle Binde und lassen an den Seiten helle Bereiche frei.

Vorkommen:
Moosasseln leben an offenen Orten, soweit genügend Feuchtigkeit vorhanden ist. Man findet sie an Waldrändern, in Gärten, auch auf Grünland und am Rand von Gewässern. Dort verstecken sie sich häufig in Moospolstern, Grasbülten und unter am Boden liegenden Gegenständen.
Die Moosassel ist eine häufige, zurzeit nicht gefährdete Art, die in weiten Teilen Europas vorkommt und u.a. in Nordamerika eingeschleppt wurde.

Fortpflanzung, Lebensdauer:

Wie bei den meisten Krebsen treten bei den Moosasseln Männchen und Weibchen auf. Die Männchen besamen die Weibchen, die dann die Eier in einem körpereigenen, mit Wasser versehenen Behältnis (Marsupium) mit sich herumtragen. Im Gegensatz zu anderen Krebsen sind Moosasseln und Verwandte aber vollkommen unabhängig von offenem Wasser. Auch schlüpfen aus den Eiern keine Larven, wie bei den meisten anderen Krebsen, sondern vielmehr junge Asseln, die sich nur durch ihre geringe Größe von ihren Eltern unterscheiden.

 

Nahrung:

Moosasseln ernähren sich von modernden organischen Stoffen, wie Holzreste, Falllaub, Pilze, tote Insekten usw.

 

Sonstiges:
Zwei weitere Arten ähneln der Moosassel. Bei der auch als Moosassel bezeichneten Philoscia affinis ist der Kopf bei erwachsenen Tieren nicht schwarz, sondern hellbraun marmoriert und bei der Sumpfassel (Ligidium hypnorum), besteht die Fühlergeißel aus vielen kleinen Segmenten, während die der Moosassel nur drei Glieder hat.

 

D. Westphal, Dezember 2021

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Listspinne (Pisaura mirabilis)

Klasse: Spinnentiere

Ordnung: Webspinnen


Familie: Jagdspinnen

 

Aussehen, Merkmale:
Die Listspinne (auch Raubspinne oder Brautgeschenkspinne) zählt mit 10 bis 15 Millimeter Körperlänge zu den größeren bei uns heimischen Spinnen. Männchen sind meist kleiner als die Weibchen. Sie haben lange Beine und einen schlanken spitzovalen Hinterleib. Der Vorderkörper ist seitlich lang behaart. In „Ruhestellung“ werden das erste und zweite Beinpaar oft dicht aneinander gehalten. Die Färbung ist äußerst variabel, hat aber meist einen grauen oder braunen Grundton und auf dem Vorderkörper ist ein auffallender Längsstrich vorhanden.

Vorkommen:
Die Listspinne ist in ganz Europa sowie Teilen von Asien und Afrika beheimatet. Man findet sie überall und in ganz verschiedenen Lebensräumen. Sie bevorzugt jedoch eher feuchte Gebiete, wie Dünen, Niedermoore, Feuchtwiesen und Waldränder. Ich muss nach Pisaura mirabilis nicht lange suchen. In den Sommermonaten finde ich sie im Vorgarten. Die Art ist häufig und gemäß Roter Liste nicht gefährdet.

Fortpflanzung, Lebensdauer:

In Mittel- und Nordeuropa erstreckt sich die Entwicklung der Listspinne meist über zwei Jahre. In Südeuropa hingegen ist die Entwicklung bereits nach einem Jahr abgeschlossen. Bei uns kann man geschlechtsreife Tiere ab Mai beobachten. Suche nach Weibchen durch die Männchen, Werbung und Paarung beinhalten sehr komplexe Verhaltensweisen. Unter anderem bringen die Männchen den Weibchen ein eingesponnenes Beutetier als „Brautgeschenk“ (Name). Nach der Paarung spinnen die Weibchen einen Kokon, in den sie ihre Eier ablegen und den sie mit sich herumtragen. Später bauen sie ein glockenförmiges Nest, in dem die schlüpfenden Jungspinnen eine Weile von der Mutter betreut werden.

 

Nahrung:

Listspinnen bauen Wohnnetze, in deren Inneren sie auf Beute lauern. Nehmen sie eine Bewegung in der Umgebung wahr, stürzen sie hervor, packen die Beutetiere mit den Giftklauen oder –bei größerer Beute- mit ihren langen Beinen, die dann einen regelrechten Fangkorb bilden. Die Beute wird dann in das Wohnnetz getragen und dort verzehrt. Beutetiere sind vor allem Fliegen und Mücken, aber auch Heuschrecken, Weberknechte und sogar andere Spinnen zählen dazu.

 

D. Westphal, November 2021

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Rinden-Springspinne (Marpissa muscosa)

Klasse: Spinnentiere

Ordnung: Webspinnen


Familie: Springspinnen

 

Aussehen, Merkmale:
Die heimischen Springspinnen sind durchweg klein. Die Rinden-Springspinne gehört da schon zu den größeren Arten. Die Männchen werden um die 7 Millimeter lang und die Weibchen können bis 11 Millimeter Länge erreichen. Der Vorderkörper (Prosoma) trägt, wie bei allen Spinnen, 6 Gliedmaßen-Paare: Vier Paar Laufbeine und davor ein Paar Taster (Pedipalpen) und ein Paar Kieferklauen (Cheliceren). Die Laufbeine sind relativ kurz und kräftig. Sie befähigen die Spinne zu Sprüngen von einer Weite des Vielfachen ihrer Körperlänge. Die Färbung der Rinden-Springspinne zeigt diverse Brauntöne, die besonders auf dem Hinterleib (Opisthosoma) verschiedene Schattierungen und Muster aufweist und die Spinne vorzüglich tarnen. Acht Augen hat die Springspinne am Prosoma. Vier davon weisen zur Seite, vier nach vorn. Letztere, insbesondere die beiden mittleren, sind für Spinnen-Verhältnisse sehr groß und auch entsprechend leistungsfähig. Bei den Weibchen sind die Augen schwarz eingefasst und darunter verläuft ein gelbes bis orangefarbenes Band.

Vorkommen:
Die Rinden-Springspinne ist in weiten Teilen Europas und Asiens beheimatet. In Deutschland scheint sie im Norden häufiger zu sein als im Süden. Im Landkreis Harburg trifft man sie allenthalben, auch wenn sie wegen ihrer Tarnfärbung gar nicht so leicht zu entdecken ist. Meist hält sie sich (Name!) auf der Rinde von Bäumen auf, aber auch auf hölzernen Zaunpfählen, Mauern und Bretterwänden. Die Art ist häufig und gemäß Roter Liste nicht gefährdet.

Fortpflanzung, Lebensdauer:

Die Paarung fällt überwiegend in den Mai. Von Juni bis Juli findet die Eiablage statt, für die die Weibchen große flache Gespinste anlegen. Da im Winter neben erwachsenen Rinden-Springspinnen regelmäßig auf Jungtiere angetroffen werden, dürfte sich die Entwicklung insgesamt über zwei Jahre erstrecken.

 

Nahrung:

Springspinnen bauen keine Fangnester. Sie nehmen ihre Beute mit Hilfe der großen Augen wahr, springen dann sehr zielgenau mit den beiden hinteren Laufbeinpaaren und packen die Beute mit den beiden vorderen Beinpaaren. Sie erbeuten größtenteils verschiedene Insekten, wie Fliegen, Mücken, kleine Käfer, Schmetterlinge usw.

 

D. Westphal, Oktober 2021

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Gemeiner Erdläufer (Geophilus longicornis)

Klasse: Tausendfüßer

Ordnung: Hundertfüßer


Familie: Erdläufer

 

In unserem Garten sind Erdläufer, diese dünnen, wurmähnlichen Tiere aus der Tausendfüßer-Verwandtschaft ausgesprochen häufig. Man findet sie beim Graben in der Erde sowie unter Steinen und morschem Holz.

 

Aussehen, Merkmale:
Selbst für einen Hundertfüßer sind Erdläufer außerordentlich langgestreckt und schlangenartig biegsam. Die häufigste Art, der Gemeine Erdläufer, wird etwa 45 Millimeter lang und ist dabei aber kaum einen Millimeter dick. Seine Färbung ist gelblich, nur der Kopf mit den langen Fühlern ist dunkler rötlich gefärbt. Unterhalb des Kopfes befindet sich ein Paar der für Hundertfüßer typischen gebogenen Giftklauen. Augen hat der Erdläufer in Anpassung an seine versteckte Lebensweise nicht. Die Rumpfsegmente von denen es beim Gemeinen Erdläufer 49 bis 57 Stück gibt, tragen jeweils ein Beinpaar.

Vorkommen, Nahrung:
Das Vorkommen des Gemeinen Erdläufers wird oft mit „überall häufig“ oder „verbreitet“ angegeben. Das gilt aber nur, wenn im Boden genügend Feuchtigkeit vorhanden ist, denn darauf sind die Tiere angewiesen.
Den Erdläufern dienen nach Literaturangaben insbesondere Regenwürmer als Nahrung, die um ein Vielfaches größer sein können als sie selbst. Es werden aber auch kleinere Tausendfüßer und Insekten als Nahrung genannt. Die Beutetiere werden mit den großen Klauen unterhalb des Kopfes gepackt und mit einem hoch wirksamen Gift getötet.

Fortpflanzung, Lebensdauer:
Die Eier werden in einer Erdhöhle abgelegt und vom Weibchen bewacht, das das Gelege mit der Bauchseite nach außen umschlingt. An der Bauchseite befinden sich Drüsen, die ein Sekret erzeugen, das bei Annäherung von Feinden als Abwehr eingesetzt wird.

 

D. Westphal, April 2020

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Brückenkreuzspinne (Larinioides sclopetarius)

Klasse: Spinnentiere

Ordnung: Webespinnen


Familie: Radnetzspinnen

 

Aussehen, Merkmale:
Die Brückenkreuzspinne ist etwas kleiner als die bekannte Garten-Kreuzspinne. Die Weibchen erreichen eine Körperlänge von immerhin über einen Zentimeter, die Männchen nur 6 bis 8 Millimeter. Die Färbung der Tiere variiert von hellem Ocker bis schwarzbraun. Der Vorderkörper, ebenso wie Teile des Hinterkörpers, ist hell behaart. Besonders dichte Behaarung bildet auf dem Vorderkörper ein weißes, nach vorn offenes „V“ und auch der Rand ist dicht und hell behaart. Der Hinterkörper zeigt eine hell gerandete Blattzeichnung, die am Vorderrand ein nach hinten offenes „V“ bildet. Die Beine sind ebenfalls mit hellen Haaren besetzt und weisen eine häufig kaum erkennbare heller und dunkler braune Ringelung auf.

Vorkommen:
Die Brückenkreuzspinne kommt bei uns verbreitet vor. Sie ist allerdings nicht überall anzutreffen, sondern fast nur an Felsen, Brücken (Name!) und Gebäuden im Bereich von Gewässern, wo sie ihre großen Radnetze oft oberhalb von Wasserflächen in Nischen und an Vorsprüngen bauen. Besonders beliebt zum Netzbau sind Leuchten in Gewässernähe, die Insekten anlocken. Dort leben die Spinnen manchmal dicht an dicht mit ineinander übergehenden Fangnetzen.
Brückenspinnen findet man bis weit in den Herbst hinein, auch bei Temperaturen von nur wenigen Grad über Null.

Fortpflanzung, Lebensdauer:
Erwachsene Brückenspinnen können fast das ganze Jahr hindurch angetroffen werden. Paarungen beobachtet man vornehmlich im Herbst und –nach der Überwinterung- im Frühjahr. Die Eiablage erfolgt im Sommer. Dafür webt das Weibchen bis zu fünf Ei-Kokons, die mit gelber Fadenwolle eingehüllt sind. Im Gegensatz zu vielen anderen Spinnen, deren Lebenszyklus nicht länger als ein Jahr dauert, sind Brückenkreuzspinnen zweijährig.

Nahrung:
Alles was im Netz hängen bleibt und was sie überwältigen kann, ist für die Spinne Beute und Nahrung. Dabei handelt es sich bei der Brückenkreuzspinne meist um kleinere Insekten und vielfach solche, die sich im Wasser entwickeln.

 

D. Westphal, November 2019

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Streckfuß-Weberknecht (Nigma walckenaeri)

Streckfuß-Weberknecht, an einer Hauswand ruhend. August 2019,  Winsen (Luhe), ©: D. Westphal
Streckfuß-Weberknecht, an einer Hauswand ruhend. August 2019, Winsen (Luhe), ©: D. Westphal

Klasse: Spinnentiere

Ordnung: Weberknechte


Familie: Schneider

 

Aussehen, Merkmale:
Jeder kennt Weberknechte: Kleiner Körper und lange Beine. Dass dieser Tiergruppe deutschlandweit über 50 Arten angehören, ist dagegen weniger bekannt. Viele davon sehen sich recht ähnlich und sind nicht so ohne weiteres bis zur Art zu bestimmen. Das ist beim „Streckfuß“ zum Glück leicht. Man braucht sich nur das erste sichtbare Paar Gliedmaßen anzusehen. Diese werden als Pedipalpen bezeichnet und verzweigen sich an ihrem Ende gabelartig. Auf dem Foto ist das deutlich zu erkennen. Mit seinem 3 bis 6 Millimeter langen Körper und den dünnen, sehr langen Beinen entspricht der Streckfuß ansonsten dem Aussehen, das man von einem Weberknecht erwartet. Charakteristisch ist aber die Ruhestellung der Beine, die fächerförmig links und rechts vom Körper gehalten werden. Die Tiere sind meist graubraun gefärbt und weisen dunklere Zeichnungselemente auf. Auch die Beine sind abwechselnd heller und dunkler gefärbt.

Vorkommen:
Gemäß vorliegender Quellen hält sich der Streckfuß an Bäumen und in Gebüschen auf. Das Tier auf dem Foto hat sich daran nicht gehalten und präsentierte sich deutlich sichtbar an einer weiß gestrichenen Hauswand. Erwachsene Tiere findet man ab dem Spätsommer bis in den Herbst. Gemäß älterer Quellen fehlt die Art in Mitteleuropa und sie war wohl ursprünglich im Mittelmeergebiet heimisch. Der Streckfuß scheint sein Vorkommen aber nach Norden auszudehnen. Erste Nachweise aus Deutschland stammen aus dem Jahr 2004 und die Art hat derzeit auch Skandinavien erreicht. Ob dies, wie bei manch anderen Tierarten, eine Folge des Klimawandels ist, sei dahingestellt.

Fortpflanzung, Lebensdauer:
Erwachsene Exemplare leben im Zeitraum August bis November. Zur Paarung steht das Männchen dem Weibchen gegenüber und führt sein Begattungsorgan in den Genitalraum des Weibchens. Ein ähnliches Organ beim Weibchen dient dann zur Ablage der befruchteten Eier, zumeist in kleine Löcher oder Spalten im Boden.

Nahrung:
Weberknechte bauen keine Fangnetze, sondern fangen ihre Beutetiere, bei denen es sich meist um mikroskopisch kleine Gliederfüßer handelt, mit Hilfe ihrer Gliedmaßen. Sie ernähren sich aber auch von toten Insekten oder Spinnen.
 
Sonstiges:
In den letzten Jahren wurde der Streckfuß in Deutschland zunehmend beobachtet. Die Art ist deshalb in ihrem Bestand nicht gefährdet.

 

D. Westphal, September 2019

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Grüne Kräuselspinne (Nigma walckenaeri)

Klasse: Spinnentiere

Ordnung: Webespinnen


Familie: Kräuselspinnen

 

Aussehen, Merkmale:
Die Grüne Kräuselspinne ist mit maximal 5 Millimeter Länge nicht eben als groß zu bezeichnen, aber alle anderen Mitglieder der Familie Kräuselspinnen sind noch kleiner. Durch die leuchtend grüne Färbung besonders des Hinterkörpers - mehr oder weniger mit weißlicher Behaarung – fällt Nigma walckenaeri dennoch auf und ist kaum mit einer anderen Spinne zu verwechseln.

Vorkommen:
Auch die Grüne Kräuselspinne ist, wie eine ganze Reihe von Insekten- und Spinnenarten, ein Zuwanderer aus dem Süden. Sie hält sich deshalb bei uns vornehmlich im klimatisch begünstigten Siedlungsbereich auf. Man findet die Art in Gärten auf großblättrigen Sträuchern oder auf Kletterpflanzen an Hausfassaden, etwa Wilden Wein. Dort ist sie auf den grünen Blättern fast unsichtbar. So entdeckte ich die abgebildete Spinne auf dem Rosenblatt erst, als ich näher nach der im Sonnenlicht metallisch grün funkelnden Schmeißfliege geschaut habe.

Fortpflanzung, Lebensdauer:
Erwachsene Exemplare leben etwa von August bis Oktober. Zur Paarung geht das kleinere Spinnenmännchen auf das Weibchen zu, wird vom Weibchen an den Klauen (Cheliceren) gepackt – bei den meisten anderen Spinnenarten ist das umgekehrt – und begattet das Weibchen mit seinen Tastern (Pedipalpen). In einiger Entfernung von ihrem Schlupfwinkel und gut versteckt legt das Weibchen dann einen ca. 6 Millimeter großen linsenförmigen Eikokon an. Innerhalb eines Jahres entwickeln sich die Eier über Jungspinnen zu den erwachsenen Tieren.

Netz und Nahrung:
Das Weibchen der Grünen Kräuselspinne spinnt auf der Oberseite eines seitlich hochgewölbten Blattes einen zeltdachartigen, durchscheinenden Schlupfwinkel. Auf den Bildern links ist er zu erkennen. Von dessen Öffnung gehen zickzackförmige Fangfäden aus. Sie sind rechts auf den Bildern zu sehen. Die „Fäden“ bestehen aus einer mikroskopisch feinen gekräuselten Wolle (cribellate Fangfäden), in der auch Beutetiere, die deutlich größer sind als die Spinne, sicher festgehalten werden.
 
Sonstiges:
Die Art gilt in Deutschland als selten. In Niedersachsen ist sie anscheinend häufiger und ist gemäß Roter Liste nicht gefährdet.

 

D. Westphal, September 2018

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Wespenspinne (Argiope bruennichi)

Klasse: Spinnentiere

Ordnung: Webespinnen

Familie: Radnetzspinnen

 

Aussehen, Merkmale:
Wespenspinnen-Weibchen erreichen eine Körperlänge von bis zu 2,5 Zentimetern und sind damit deutlich größer als die bekannten Gartenkreuzspinnen. Ihr Hinterleib ist unverwechselbar gelb-weiß gestreift und mit schwarzen Querbändern wespenähnlich gezeichnet. Die Männchen dagegen sind kaum über einen halben Zentimeter lang und damit, wie bei den meisten Spinnen, viel kleiner. Außerdem sind sie eher unauffällig-bräunlich gefärbt.

Vorkommen:
Noch vor wenigen Jahrzehnten war die Wespenspinne bei uns ausgesprochen selten. Seitdem hat sie ihr Areal stark ausgedehnt und kommt heute in fast allen europäischen Ländern vor. Auch in Teilen Afrikas und Asiens ist sie anzutreffen. Die Art lebt im Offenland mit hoher Sonneneinstrahlung und niedriger bis halbhoher Vegetation, z.B. auf extensiv genutztem Grünland, Brachflächen und Heiden mit Vorkommen vieler Heuschrecken, ihrer bevorzugten Beute.

Fortpflanzung, Lebensdauer:
Wespenspinnen paaren sich im Zeitraum von Mitte Juli bis Mitte August im Netz der Weibchen. Viele Männchen überleben diesen „Besuch“ nicht, sie werden nach der Kopulation vom Weibchen verzehrt. Meist im September spinnen die Weibchen einen oder mehrere Kokons, in die sie ihre Eier ablegen und in denen die bald schlüpfenden Jungspinnen überwintern. Wenn die Temperatur im nächsten Frühling wieder ansteigt, entwickeln sie sich schnell zu erwachsenen Spinnen.

Netz und Nahrung:
Die Wespenspinnen legen ihre Fangnetze in Bodennähe an, kaum einmal höher als einen halben Meter. Auffallend ist das sogenannte Stabiliment, ein sehr kräftiger, zickzackförmiger Strang aus Gespinst, der meist vertikal mitten durchs Netz verläuft. Vermutlich dient dieser Streifen eher der Tarnung der in Netzmitte sitzenden Spinne als der Stabilität des Netzes. Die Wespenspinnen fangen in erster Linie Heuschrecken, aber auch viele andere Insekten, wie Bienen, Wespen und sogar Libellen. Beutetiere werden eingewickelt, mit einem Giftbiss getötet und schließlich ausgesogen.
 
Sonstiges:
Die ursprünglich im Mittelmeerraum lebende Wespenspinne ist bei uns mit keiner anderen Spinnenart zu verwechseln. Heuschrecken dienen im Übrigen vielen Vögeln, Säugetieren, Reptilien und anderen Insekten als Nahrung, aber bei uns sind nur die Wespenspinnen auf diese Beute spezialisiert.

 

D. Westphal, März 2018

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Rollassel (Armadillidium opacum)

Klasse: Krebse

Unterklasse: Asseln

Familie: Kugelasseln

 

Wenn ich auf Exkursion bin, schaue ich gern unter Gegenstände, die am Boden liegen. Unter Brettern, Ziegelsteinen und vielem mehr halten sich erfahrungsgemäß häufig Kleintiere auf. Diesmal finde ich neben ein paar Ameisen aber nur schwarze Kügelchen, die sich bei näherem Hinsehen als Rollasseln entpuppen.

 

Aussehen, Merkmale:
Anders als die breit gebauten Kellerasseln sind Rollasseln eher hochgewölbt und rundlich. Ihr Rückenpanzer ist sehr stabil und die einzelnen Elemente passen lückenlos zusammen, wenn sich die Tiere zu einer perfekten Kugel zusammenklappen. Ausgestreckt sind erwachsene Tiere 10 bis 12 Millimeter lang. Die Färbung der leicht glänzenden Oberseite ist bei Männchen schwarzgrau, während die Weibchen hellere Flecken aufweisen.

Vorkommen:
Rollasseln leben vorzugsweise in Laubwäldern und an steinigen Orten. Sie sind bei uns nicht so häufig wie Keller- oder Mauerasseln, aber aufgrund der starken Panzerung, die sie vor dem Austrocknen schützt, sind sie in der Lage, erheblich trocknere, für einen Krebs untypische Lebensräume zu besiedeln. Im Siedlungsbereich trifft man sie normalerweise nicht an.

Fortpflanzung:
Wie bei den meisten Krebsen treten bei den Rollasseln Männchen und Weibchen auf. Die Männchen besamen die Weibchen, die dann die Eier in einem körpereigenen, mit Wasser gefüllten Behältnis (Marsupium) mit sich herumtragen. Im Gegensatz zu anderen Krebsen sind Rollasseln und Verwandte vollkommen unabhängig von offenem Wasser. Auch schlüpfen aus den Eiern keine Larven, wie bei den meisten anderen Krebsen üblich. Es schlüpfen vielmehr junge Asseln, die sich nur durch ihre geringe Größe von ihren Eltern unterscheiden.

Nahrung:
Rollasseln ernähren sich überwiegend von zerfallendem pflanzlichem Material, wie sie es in der Laubstreu von Wäldern finden.
 
Sonstiges:
Die Rollassel Armadillidium opacum ist die häufigste Art dieser Gattung. Es gibt aber noch 5 weitere Rollassel-Arten in Mitteleuropa, die meist seltener und schwer zu unterscheiden sind.

 

D. Westphal 7. Oktober 2017

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Kellerassel (Porcellio scaber)

Kellerassel, August 2008, Winsen ©: D. Westphal
Kellerassel, August 2008, Winsen ©: D. Westphal
Mauerassel, August 2008, Winsen  ©: D. Westphal
Mauerassel, August 2008, Winsen ©: D. Westphal

Klasse: Krebse

Unterklasse: Asseln

Familie: Kellerasseln

 

Aussehen, Merkmale:
Kellerasseln sind breit-oval gebaut und bis etwa 18 mm lang. Ihr Körper trägt einen deutlich segmentierten Rückenpanzer, der eine kräftige Körnelung aufweist. Am Kopf befinden sich neben den dunklen Komplexaugen zwei große geknickt gehaltene Fühler. Die Vielzahl der Beine der Assel befindet sich weitgehend unter dem an den Seiten ausladenden Panzersegmenten. Die Färbung variiert stark. Es kommen einfarbig graue oder braune Tiere vor, während andere hell gefleckt sind.

Vorkommen:
Kellerasseln sind nahezu weltweit außerordentlich häufig. Sie kommen in einer Vielzahl verschiedener Lebensräume vor, wie z.B. in Laubwäldern, Komposthaufen und feuchten Kellern. Anscheinend ist ein gewisses Maß an Feuchtigkeit die Hauptvoraussetzung für ihr Vorkommen. Sie gehören zu den wichtigsten Humusbildnern.

Fortpflanzung:
Kellerasseln pflanzen sich das ganze Jahr über fort. Wie bei den meisten Krebsen treten auch bei ihnen Männchen und Weibchen auf. Die Männchen besamen die Weibchen, die dann die Eier in einem körpereigenen, mit Wasser gefüllten Behältnis (Marsupium) mit sich herumtragen. Im Gegensatz zu anderen Krebsen sind Kellerasseln und Verwandte vollkommen unabhängig von offenem Wasser. Auch schlüpfen aus den Eiern keine Larven, wie bei den meisten anderen Krebsen üblich. Es schlüpfen vielmehr junge Asseln, die sich nur durch ihre geringe Größe von ihren Eltern unterscheiden.

Nahrung:
Kellerasseln ernähren sich überwiegend von zerfallendem pflanzlichen Material, wie sie es in der Laubstreu von Wäldern, auf dem Komposthaufen oder auch an Vorräten in feuchten Kellern finden. Sie sind sogar imstande, in feuchten Räumen die Tapeten anzunagen.
 
Sonstiges:
Nicht jede Landassel ist eine Kellerassel. Ähnliche Lebensräume besiedelt die Mauerassel, die etwa ebenso groß wird wie die Kellerassel, jedoch wesentlich breiter gebaut ist. Häufig kommt auch die Moosassel vor. Sie ist deutlich kleiner als Keller- oder Mauerassel, aber wesentlich behänder.
Die genannten Arten sind gemäß Roter Listen nicht gefährdet.

 

D. Westphal 16. Dezember 2013

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Gartenkreuzspinne (Araneus diademata)

Gartenkreuzspinne, September 2007, Winsen  ©: D. Westphal
Gartenkreuzspinne, September 2007, Winsen ©: D. Westphal
Gartenkreuzspinne mit Wespe, September 2010, Winsen ©: D. Westphal
Gartenkreuzspinne mit Wespe, September 2010, Winsen ©: D. Westphal

Klasse: Spinnentiere

Ordnung: Webespinnen

Familie: Radnetzspinnen

 

Aussehen, Merkmale:
Die Weibchen der Gartenkreuzspinne erreichen eine Körperlänge von etwa 15 Millimetern. Die Männchen sind mit 5 bis 10 Millimetern Größe deutlich kleiner. Die Grundfärbung variiert von gelbbraun bis schwarzbraun. Davon hebt sich gut sichtbar eine helle, kreuzförmige Zeichnung auf dem vorderen Teil des Hinterkörpers ab. Der Hinterleib ist im vorderen Drittel am breitesten und ist dadurch, von oben gesehen, abgestumpft kegelförmig.


Die Spinne baut ein großes radförmiges Fangnetz, das sie vor Fenstern, an der Wäscheleine, an Zweigen von Bäumen, in einer Lücke in der vorhandenen Vegetation oder an allen möglichen anderen Orten, an denen Insekten fliegen könnten, befestigt. Oft wird das Netz eher wahrgenommen als die Spinne selbst, obwohl sie sich meist in dessen Zentrum aufhält.

Vorkommen:
Die Gartenkreuzspinne ist bei uns überall häufig. Sie bevorzugt halbschattiges oder offenes Gelände, beispielsweise an Wegrändern, in Gärten oder außen an Gebäuden.

Fortpflanzung, Lebensdauer:
Reife Gartenkreuzspinnen findet man von August bis Oktober. Das Männchen sucht in dieser Zeit das Weibchen in ihrem Netz auf, wo es zur Begattung kommt. Die Weibchen produzieren danach mehrere Eikokons, die gut versteckt angelegt werden. Die Jungspinnen schlüpfen im Herbst, verlassen den Kokon aber erst im folgenden Frühling. Während andere Kreuzspinnenarten bereits nach einem Jahr „erwachsen“ sind, dauert die Entwicklung bei der Gartenkreuzspinne zwei Jahre.

Nahrung:
Die Spinnen fressen nahezu alles, was sich in ihren Netzen fängt, angefangen von Blattläusen oder Mücken bis hin zu großen Schmetterlings- und Käferarten. Sogar so wehrhafte Insekten wie Wespen fallen ihnen zum Opfer. Während des Einspinnens der Beute injizieren sie ihren Opfern ein hoch wirksames Verdauungssekret, das deren Organe auflöst. Die entstehende Flüssigkeit wird dann aufgesogen.
 
Sonstiges:
Neben der Gartenkreuzspinne gibt es noch eine ganze Reihe verwandter, mehr oder weniger ähnlicher Arten, z.B. die Vierfleck-Kreuzspinne, die Marmorierte Kreuzspinne und die Gehörnte Kreuzspinne. Diese Arten sind meist nicht ganz so häufig wie die Gartenkreuzspinne und sie kommen weniger regelmäßig in unmittelbarer menschlicher Umgebung vor.
Die Gartenkreuzspinne zählt nicht zu den gefährdeten Tierarten.

 

D. Westphal 12. Oktober 2013

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Bandfüßer (Polydesmus sp.)

Bandfüßer, August 2012, Winsen (D. Westphal)
Bandfüßer, August 2012, Winsen (D. Westphal)

Klasse: Tausendfüßer

Unterklasse: Doppelfüßer

Familie: Bandfüßer

 

Aussehen, Merkmale:

Länge ca. 15 bis 30 mm, Färbung braun. Augen fehlen. Rumpf aus 20 Ringen, die ausgeprägte Seitenflügel mit hinten zugespitzten Rändern aufweisen. Jedes Rumpfsegment trägt 2 Beinpaare (Name der Unterklasse!).

 

Vorkommen:

Vorwiegend in feuchten Laubwäldern, auch Gärten, unter Holz oder Steinen versteckt, nachtaktiv.

 

Nahrung:

Doppelfüßer, so auch der Bandfüßer, ernähren sich überwiegend von lebenden und abgestorbenen Pflanzenteilen.

 

Fortpflanzung, Lebensdauer:

Das Weibchen errichtet vor der Eiablage einen ringförmigen Erdwall, in den die Eier abgelegt werden. Das Gelege wird dann mit einer Erdkuppel abgedeckt. Die Entwicklung von Doppelfüßern bis zum erwachsenen Tier dauert bis zu einem Jahr. Einige Arten erreichen ein Alter von 10 Jahren.

 

Sonstiges:

In Mitteleuropa wurden bisher 10 Arten der Gattung Polydesmus gefunden, die ziemlich schwer voneinander zu unterscheiden sind. Einige von ihnen sind weit verbreitet und recht häufig.

 

D. Westphal 20. Februar 2013

 

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Veränderliche Krabbenspinne (Misumena vatia)

Veränderliche Krabbenspinne, Juni 2012, Winsen (D. Westphal)
Veränderliche Krabbenspinne, Juni 2012, Winsen (D. Westphal)

Klasse: Spinnentiere

Ordnung: Webespinnen

Familie: Krabbenspinnen

 

Aussehen, Merkmale:

Weibchen ca. 10 mm Körperlänge, Männchen nur bis 5 mm. Männchen sind stets gleich gefärbt mit dunklem Vorder- und gelbem Hinterkörper. Weibchen dagegen können alle Schattierungen von gelb über grüngelb bis weiß aufweisen. Häufig hat der abgeflachte Hinterkörper an den Seiten rote Streifen. Die beiden vorderen der vier Beinpaare der Krabbenspinnen sind kräftig und stark verlängert

 

Vorkommen:

An sonnigen, überwiegend trockenen Orten, meist auf Blüten. Weit verbreitet und häufig.

 

Nahrung:

Die Spinne lauert vorzugsweise auf Blüten auf ihre Insektenbeute, die sie mit den beiden vorderen Beinpaaren blitzschnell packt und durch einen Giftbiss lähmt. Da weiße Exemplare meist auf weißen und gelbe Tiere auf gelben Blüten sitzen, sind sie erstaunlich gut getarnt. Unter ihrer Beute sind regelmäßig auch die an sich wehrhaften Honigbienen.

 

Fortpflanzung, Lebensdauer:

Nach der Begattung im Frühsommer legt das Weibchen seine Eier an einem verborgenen Ort ab. Die Jungtiere schlüpfen noch im gleichen Sommer, überwintern und sind im Mai/Juni des folgenden Jahres erwachsen. Die Lebensdauer beträgt 1 Jahr.

 

Sonstiges:

Die Veränderliche Krabbenspinne ist nur eine von ca. 40 Arten dieser Familie, die in Mitteleuropa vorkommen, wohl aber eine der häufigsten.

 

D. Westphal 21. Februar 2013

 

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Wolfsspinne (Pardosa sp.)

Wolfspinne, Juli 2008, Oeningen (D. Westphal)
Wolfspinne, Juli 2008, Oeningen (D. Westphal)
Wolfspinne mit Jungtieren,Juni 2008, Oeningen (D. Westphal)
Wolfspinne mit Jungtieren,Juni 2008, Oeningen (D. Westphal)

Klasse: Spinnentiere

Ordnung: Webespinnen

Familie: Wolfspinnen

 

Aussehen, Merkmale:

Die gut 30 schwer unterscheidbaren Arten der Gattung Pardosa haben einen nur etwa 5 bis 6 mm langen Körper und sind überwiegend dunkel, meist bräunlich oder grau gefärbt. Sie sind während des gesamten Sommerhalbjahres überaus häufig. Meist bemerkt man die kleinen Tiere, wenn sie über unbewachsene Bodenstellen hinweg huschen.

 

Vorkommen:

Die bei uns heimischen Arten sind über ganz Mitteleuropa verbreitet und kommen fast überall vor. Viele Arten bevorzugen allerdings sandigen und trockenen Untergrund.

 

Nahrung:

Die Wolfspinnen der Gattung Pardosa ernähren sich von Insekten, deren Larven und anderen Kleintieren. Im Gegensatz zu anderen Spinnen stellen sie weder Fangnetze noch aus Gespinsten bestehende Schlupfwinkel her. Sie spüren die Beutetiere mit Hilfe ihrer gut entwickelten Augen auf und greifen blitzschnell zu, sobald die Entfernung zur Beute gering genug geworden ist.

 

Fortpflanzung, Lebensdauer:

Einige Wochen nach der Paarung webt das Weibchen einen Eikokon, den es an den Spinnwarzen befestigt und mit sich herum trägt. Etwa 2 bis 3 Wochen nach der Eiablage schlüpfen die Jungspinnen. Die Mutterspinne leistet Hilfestellung, indem sie die Kokonwand öffnet. Die Jungen ersteigen darauf den Hinterleib des Weibchens und lassen sich einige Tage tragen. Nach einer ersten Häutung zerstreuen sie sich dann.

 

Sonstiges:

Zur Verwandtschaft der Wolfspinnen zählen die berüchtigten Taranteln. Man findet sie gelegentlich auch in Mitteleuropa, aber weit verbreitet und häufig sind die meist Wärme liebenden Arten erst in den Mittelmeerländern. Die Gefährlichkeit der Taranteln wird stark übertrieben. Die Giftwirkung der in Europa heimischen Arten erreicht allerhöchstens die eines Wespenstichs.

 

D. Westphal 15. März 2013

 

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